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München: Firma zeigt "sexistisches" Motiv bei Schule


Stadtrat klagt Bild an Baustelle an
Firma zeigt sexistisches Motiv bei einer Münchner Schule

Von t-online, cup

23.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Pinup-Girl auf einem Trockenbausilo auf einer Münchner Baustelle (Archivbild): An dem sexistischen Motiv stört sich nun unter anderem ein Münchner Stadtrat.Vergrößern des BildesEin Pinup-Girl auf einem Trockenbausilo (Archivbild): An dem sexistischen Motiv stört sich nun unter anderem ein Münchner Stadtrat. (Quelle: Tobias Ruff)
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Sie soll wohl Blicke auf sich ziehen: Die Zeichnung eines spärlich bekleideten Pin-up-Girls ist auf einer Münchner Baustelle zu sehen. Auch weil diese in der Nähe einer Schule ist, beklagt ein Stadtrat Sexismus.

Das Objekt des Streits: Eine Zeichnung auf einem Trockenbaustoff-Silo der Firma Ganser. Der steht aktuell auf einer Baustelle in Freiham, darauf zu sehen ist ein knapp bekleidetes Pinup-Girl, gepaart mit dem Spruch: "Gut gebaut". Dass das sexistisch ist, fiel ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff auf. Er fordert: Bitte überpinseln. Die Baufirma aus dem Münchner Land hält das für übertrieben und zu teuer.

"Wenn man für Unterwäsche mit einer knapp bekleideten Frau oder einem Mann wirbt, ist das okay. Schließlich geht es ja um die Unterwäsche", sagt er im Gespräch mit t-online. "Aber ein solches Motiv hat mit einer Baustelle nichts zu tun." Deshalb fordert er, das Motiv zu entfernen, zumal hier mit Stadibau ein Unternehmen des Freistaats Bayern Bauherr sei – und die Baustelle direkt in der Nähe einer Schule ist.

Baufirma in München: "Das Motiv stammt noch aus den Achtzigern, jahrzehntelang war das in Ordnung"

In einer Pressemitteilung kündigt die ÖDP deshalb einen Antrag an, wonach die Stadt anweisen solle, dass die Firma das Motiv entfernen müsse. "Wir haben in München zwei Bürgermeisterinnen, eine Baureferentin und eine Planungsreferentin – das diskriminierende und sexistische Frauenbild, das auf der Baustelle in Freiham zur Schau gestellt wird, passt da überhaupt nicht dazu", sagt Ruff dort. Die Schule sei ein zusätzliches Problem: "Hunderte Kinder und Jugendliche gehen täglich an dem Silo vorbei – wollen wir wirklich, dass sie mit solchen Darstellungen konfrontiert werden?"

Die Baufirma, die aus Brunnthal im Münchner Land kommt, rechtfertigt sich. "Das Motiv stammt noch aus den Achtzigern, jahrzehntelang war das in Ordnung", sagt die kaufmännische Leiterin Anna Both bei "Bild". Nach und nach ziehe die Firma die 50 Silos zurück, doch: "Das kostet aber ein Vermögen", sagt Both. 20.000 Euro teuer sei ein Silo, deshalb daure die Umstellung. Sexismus sehe sie aber eh nicht, könne die Aufregung nicht verstehen.

Ruff will das nicht gelten lassen. "Natürlich verursacht das Kosten, aber für eine Baufirma sollte es doch möglich sein, das Motiv zu übermalen", sagt der Kommunalpolitiker. Zwar sei klar, dass man Sexismus in den Zeiten, als die Motive entstanden seien, weniger kritisiert habe. Doch im Jahr 2022 sei das keine Entschuldigung mehr.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Tobias Ruff
  • ÖDP: Pressemitteilung vom 22. Juni 2022
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