Münchner Opernfestspiele beginnen mit "Die Teufel von Loudun"
Drama, Horror, Liebe – Zum Auftakt der Opernfestspiele in München feiert die Neuinszenierung von "Die Teufel von Loudun" Premiere. Die Aufführung verlief jedoch anders als geplant.
Hochdramatischer und blutiger Auftakt der Münchner Opernfestspiele: Am Montagabend feierte das Musikdrama "Die Teufel von Loudun" Premiere. Krzysztof Pendereckis Oper über religiösen Fanatismus und eine Teufelsaustreibung spielt im 17. Jahrhundert und wurde 1969 in Hamburg uraufgeführt. Die Neuinszenierung des Theater- und Filmregisseurs Simon Stone unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski hatte auch aktuelle Bezüge. Das Stück kritisierte etwa staatliche Willkür oder Doppelmoral kirchlicher Institutionen und Würdenträger.
Die junge Nonne Jeanne (Ausrine Stundyte) ist heimlich verliebt in den Jesuitenpater Grandier und lebt ihre Gefühle und erotischen Wünsche in Visionen und Träumen aus. Die Kirche hält sie für besessen und beginnt eine Teufelsaustreibung.
Allerdings verlief der Abend anders, als geplant.
Auftakt der Opernfestspiele in München: Sänger fiel kurzfristig aus
Der Sänger des Grandier, Wolfgang Koch, war krank. Ein Ersatz für die Rolle des Paters, der als Verbündeter des Teufels angeprangert wird, war aber so schnell nicht zu finden. Das Stück werde nur selten aufgeführt, erklärte Opernintendant Serge Dorny. Die Lösung: Robert Dölle vom benachbarten Residenztheater spielte auf der Bühne, Jordan Shanahan steuerte aus dem Orchestergraben den Gesang bei.
Bis zum 31. Juli zeigen die Festspiele in München viele Opern, Ballettaufführungen und Konzerte. Auf dem Programm steht unter anderem eine Neuproduktion von "Capriccio" von Richard Strauss.