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München: Mega-Staus – Söder sperrt die Schleichwege zum Brenner


Söder sperrt die Schleichwege zum Brenner


Aktualisiert am 21.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Auf der A93 stauen sich die LKWs – und damit auch die Autos immer dann, wenn Blockabfertigung ist (Archivbilder). Jetzt sperrt Ministerpräsident Markus Söder (links) hier im Inntal die Schleichwege.Vergrößern des Bildes
Auf der A93 stauen sich die Lkw – und damit auch die Autos immer dann, wenn Blockabfertigung ist (Archivbilder). Jetzt sperrt Ministerpräsident Markus Söder (links) im Inntal die Schleichwege. (Quelle: Klaus Wiendl / Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)

Die Mega-Staus im Inntal Richtung Brenner dürfen Lkw jetzt nicht mehr durch die Dörfer umfahren. Das könnte auf dem Weg in den Urlaub für Stress sorgen.

Lange hat Rosenheims Landrat Otto Lederer gezögert, doch nun nimmt sein Parteichef Markus Söder die Sache selbst in die Hand. Bayerns Ministerpräsident verfügt, dass an Tagen der Blockabfertigung die Abfahrten für Transit-Lkw entlang der A8 und A93 Richtung Kufstein gesperrt werden. Dies gilt bereits ab Montag. Zuvor präsentiert sich Söder noch als Macher mit der neuen Beschilderung.

Es hatte sich gut zwei Wochen lang angekündigt, dass der Freistaat diesem Verkehrschaos in den Dörfern entlang der Inntalautobahn nicht mehr länger tatenlos zusehen würde. An Tagen der Lkw-Blockabfertigung versuchten viele Fernfahrer ihr Heil auf Schleichwegen entlang der A93. Sie hofften, damit den oftmals 40 Kilometer langen Lkw-Staus ihrer Kollegen zu entkommen. An extremen Tagen reichten die Rückstaus von der Grenze in Kiefersfelden bis unweit des Münchner Landkreises.

Riesige Lkw-Staus auf dem Weg von München nach Italien

Bei der Blockabfertigung reguliert das österreichische Bundesland Tirol an vorher festgelegten Tagen die Zufahrt von Lkw ins Land, um die Autobahn sowie die Umgebung nicht zu überlasten. Die Folge auf deutscher Seite ist an solchen Tagen teils eine absolute Blockade aller drei Fahrspuren, schon auf der benachbarten Autobahn 93. Dann ging auch für Autofahrer nichts mehr: Denn die Lkw ab 7,5 Tonnen, die dort nicht ins Inntal, sondern Richtung Salzburg wollten, scherten trotz Verbots nach links aus und blockierten somit die einzige Fahrspur für den übrigen Verkehr.

Mit den Lastwagen-Fahrverboten jenseits der Inntal-Autobahn bei Blockabfertigungen soll auch Druck auf die Spediteure erzeugt werden, die Fracht von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Versuchen die Lkw auf den Schleichwegen durch die Dörfer den Stau zu umfahren, quetschen sich Hunderte Mehrtonner täglich durch die teils nur wenige Meter breiten Straßen der sonst ruhigen Ortschaften. Die Route durch das Inntal ist eine der wenigen Ferienrouten Deutschlands – sie ist der schnellste Weg aus München zum Brennerpass nach Italien.

Blockabfertigung in Tirol belastet Verhältnis zu Bayern

Anlass für den bayerischen Schritt ist der seit Jahren schwelende Streit zwischen Bayern und Tirol um das Verkehrsmanagement. Um die zum Brenner führende Inntal-Autobahn zu entlasten, hat das österreichische Bundesland in diesem Jahr an mehreren Dutzend Tagen die Einreise für Lastwagen beschränkt. Am Grenzübergang Kufstein/Kiefersfelden dürfen dann pro Stunde höchstens etwa 300 aus Deutschland kommende Lkw einreisen.

Der Konflikt hatte Wellen bis nach München geschlagen, wo Ministerpräsident Söder sich persönlich des Themas angenommen hatte. Jetzt ist er selbst zu einem Termin angekündigt, bei dem die Schilder an der Autobahn aufgestellt werden. Kürzlich hatte er in der Angelegenheit noch auf den Bund verwiesen, der sich eigentlich um Autobahnen zu kümmern habe. Seine Lösung präsentiert Söder nun aber selbst.

Für Autos gelten im Übrigen grundsätzlich keine Beschränkungen. Blockieren die Lkw jedoch einen oder zwei Fahrspuren nach Österreich, wird es auch für Autos oft enger, auch sie müssen dann im Stau stehen. Werden die Schleichwege nun gesperrt, dürfte sich das Problem noch verschärfen. Die neue Beschilderung und Details zum Kontrollkonzept stellen Bayerns Ministerpräsident Söder, sein Verkehrsminister Christian Bernreiter, Landrat Otto Lederer und Oberbayerns Polizeivizepräsident Frank Hellwig am Freitag vor.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Bayerischer Rundfunk: "Stau im Inntal: Lastwagen-Fahrverbote ab kommender Woche"
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