Polizei stürmt Tegernsee-Villen von russischem Oligarchem Alischer Usmanow

Die Polizei hat Anwesen, die dem russischen Oligarchen Usmanow am Tegernsee zugeordnet werden, gestürmt. Es gehe um Geldwäsche und Steuerhinterziehung.

Razzia am Tegernsee: Die Polizei hat Villen, die dem Milliardär Alischer Usmanow am Tegernsee zugeschrieben werden, gestürmt. Das berichtete unter anderem der "Spiegel", ein Reporter vor Ort bestätigt den Einsatz. Beamte des Bundeskriminalamts sowie der Steuerfahndung waren im Einsatz. Dabei soll es um Steuerhinterziehung und Geldwäsche gehen.

Der Russe Usmanow gilt als einer der reichsten Männer seines Landes sowie als Freund Wladimir Putins. Drei Wohnhäuser in Rottach-Egern seien von der Großrazzia betroffen, ebenso ein Lager.

Durchsuchungen gab es nicht nur in Bayern: Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft München II seien insgesamt 24 Objekte in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hamburg durchsucht worden.

Rund 250 Einsatzkräfte vor Ort

Rund 250 Einsatzkräfte seien vor Ort. Man suche nach Beweisen in bisher verdeckt geführten Verfahren gegen den Oligarchen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz, der Geldwäsche und Steuerhinterziehung.

Usmanow soll seit 2016 regelmäßig am Tegernsee gewohnt haben, habe aber seitdem keine Steuererklärung eingereicht, berichten BR und MDR. Laut "Spiegel" könnte der Russe Einkommens- und Schenkungssteuern in Höhe von insgesamt rund 555 Millionen Euro hinterzogen haben.

Zuletzt wurde über die Unterhaltungskosten der Villen diskutiert (Mehr dazu lesen Sie hier). Laut Usmanow müssten die Luxusvillen zulasten des deutschen Steuerzahlers "instandgehalten" werden.

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wird "Putins Lieblingsoligarch" auf der EU-Sanktionsliste geführt. An t-online ließ Usmanow kürzlich ausrichten, er fühle sich am Tegernsee "wie zu Hause." Laut "Forbes"-Magazin wird das Vermögen Usmanows aktuell auf rund 14,6 Milliarden Euro geschätzt. Derzeit halte sich der Oligarch im Ausland auf, vermutlich in Usbekistan, so der "Spiegel".