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Bayern verkündet Tod eines Gletschers – nur noch vier in Deutschland


Jetzt gibt es nur noch vier in Deutschland
Bayern verkündet den Tod eines Gletschers

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 26.09.2022Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:220926-99-903433Vergrößern des BildesDer Südliche Schneeferner (Archivbild): Das verbleibende Eis ist voraussichtlich in ein bis zwei Jahren weg. (Quelle: Angelika Warmuth)
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Der heiße Sommer 2022 hat einen der letzten deutschen Gletscher auf dem Gewissen. Das gaben Wissenschaftler nach neuen Messungen bekannt.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) in München hat dem Südlichen Schneeferner auf dem Zugspitzplatt in den Bayerischen Alpen seinen Status als Gletscher aberkannt. Wie die BAdW-Forscher am Montag mitteilten, habe sich der bereits in den vergangenen Jahren beobachtete Eisschwund weiter fortgesetzt.

Neue Georadar-Messungen von Mitte September würden das Ausmaß des Verlustes zeigen. An den meisten Stellen betrage die Eisdicke am Südlichen Schneeferner nicht einmal mehr zwei Meter. An der tiefsten Stelle sei das Eis zwar noch sechs Meter dick, dies sei aber eine Reduktion um rund vier Meter im Vergleich zum Jahr 2018.

Südlicher Schneeferner: Keine Eisbewegung mehr

Gleichzeitig habe sich die Gletscherfläche auf weniger als einen Hektar reduziert und damit seit 2018 etwa halbiert. Die aktuellen Daten würden den Schluss zulassen, dass das Eis am Südlichen Schneeferner in den kommenden ein bis zwei Jahren komplett abschmelze.

Was letztlich zum Statusverlust als Gletscher schon jetzt führte, ist aber die Einschätzung der Wissenschaftler, dass aufgrund der geringen Eisdicke bereits heute keine Eisbewegung am Berg mehr zu erwarten sei. Gletscher sind große Massen hauptsächlich aus Schnee, Firn und Eis, die meist von Bergen langsam in Richtung Tal strömen. Nur sich wenigstens in wesentlichen Teilen bewegende Massen werden als Gletscher bezeichnet.

"Ewiges Eis leidet im Klimastress unter Schwindsucht"

Damit gibt es in Deutschland jetzt nur noch vier eigenständige Gletscher. Es bleiben laut BAdW zwei Gletscher an der Zugspitze, nämlich der Nördliche Schneeferner und der Höllentalferner, sowie mit dem Blaueis und dem Watzmanngletscher zwei Gletscher in den Berchtesgadener Alpen.

Diese Gletscher sind allerdings ebenfalls stark vom Abschmelzen bedroht. "Der Sommer 2022 hat an den bayerischen Gletschern deutliche Spuren hinterlassen", fassten die BAdW-Forscher am Montag zusammen.

Bereits voriges Jahr hatte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) anlässlich des bayerischen Gletscherberichts gesagt: "Das 'ewige' Eis leidet im Klimastress unter galoppierender Schwindsucht." Aktuellen Einschätzungen zufolge könnten die letzten bayerischen Alpengletscher innerhalb der nächsten zehn Jahre verschwinden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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