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Kuriosität auf dem Oktoberfest: Mit 5.000-Euro-Puppen auf der Wiesn


Touristen aus Korea
Mit 5.000-Euro-Puppen auf der Wiesn

Von t-online, Jel

Aktualisiert am 27.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Puppensammler Boseong Lawrence Kim hat seinen Puppen echtes Bier in die kleinen Krüge geschenkt.Vergrößern des BildesPuppensammler Boseong Lawrence Kim hat seinen Puppen echtes Bier in kleine Krüge geschenkt. (Quelle: t-online)
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Kuriositäten auf dem Oktoberfest: Koreaner Boseong Lawrence Kim hat seine geliebten Puppen in Tracht gekleidet und präsentiert sie stolz auf der Wiesn.

Auf der Wiesn gibt es nichts, was es nicht gibt: Australier mit Hendl-Hüten, grölende Geschäftsleute, die über die Stränge schlagen und sich übergebende Rentner. Gerade als Münchnerin denke ich mir vor jedem Wiesn-Besuch: "Mich kann nichts mehr aus der Ruhe bringen, ich habe wirklich schon alles gesehen." Tja, falsch gedacht.

Montagnachmittag, geschäftiges Treiben auf dem Oktoberfest in München, die meisten Bierzelte sind halb voll und das Publikum ist gemischt: In der Bräurosl sitzen neben einigen Niederbayern, die einen Tagesausflug machen, Münchner, dahinter ein paar Italiener, die ihr Italiener-Wochenende wohl verlängert haben.

München: Die Puppen tragen Dirndl und halten Bierkrüge

Die Kapelle spielt Blasmusik. Alles wie immer also, denke ich. Doch dann füllt sich ein Tisch hinter mir und plötzlich drehen sich viele Festzeltbesucher um. Ich folge ihren Blicken. Hinter mir ziehen einige Koreaner ihren Puppen Regencapes aus. Darunter tauchen blasse Gesichter auf, mit großen Augen und darunter einem noch größeren Ausschnitt.

Die Puppen tragen Dirndl und halten Bierkrüge in ihren filigranen Händen. Darin: echtes Bier. Ihre Besitzer: vier Männer aus Korea. Sie kämmen den Puppen die Haare, legen ihnen Ohrringe an und biegen sie in bestimmte Posen zurecht. Dann fotografieren sie sie mit ihren Digitalkameras.

Die Wiesn-Besucher an den umliegenden Tischen können ihre Blicke nicht abwenden; zu skurril mutet das Schauspiel am Nachbartisch an. Auch ich, als erfahrene Wiesn-Gängerin, bin fasziniert. So was habe ich wirklich noch nicht gesehen.

5.000 Euro für eine Puppe in Tracht

Also frage ich die Männerrunde am Nachbartisch, was es mit den Puppen auf sich hat. Die Antwort ist überraschend: Es ist einfach ein Hobby. Ein teures Hobby. Pro Puppe haben die koreanischen Touristen rund 5.000 Euro gezahlt. Jede Puppe, insgesamt haben sie drei dabei, hat einen eigenen Instagram-Account.

Yuki Gona heißt eine von ihnen. Sie hat dunkle und besonders lange Haare. Der letzte Instagram-Post zeigt sie in Salzach in Österreich. Dort war die Reisegruppe aus Korea kurz vor ihrem Wiesn-Besuch, erzählt Boseong Lawrence Kim. Auf dem Bild trägt die Puppe einen roten Rock, einen weißen Rollkragenpulli und braune Stiefel. Morgen sollen die Bilder vom Oktoberfest folgen, sagt Kim.

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Yuki Gona wird darauf ein schwarz-rotes Dirndl, weiße Kniestrümpfe und Katzenohren tragen – liebevoll hergerichtet von ihrem Besitzer, der sich kein bisschen schämt für sein Hobby. Auf Nachfrage erzählt Kim stolz, dass er seit drei Jahren Besitzer der teuren Puppe ist, die er einkleidet und fotografiert. "Es ist ungewöhnlich, dass erwachsene Männer mit Puppen zu tun haben", sagt Kim, "das weiß ich." Aber das ist ihm egal. Der Trend komme aus Japan, erzählt er.

Bevor ich ein Foto der Puppen machen darf, bittet mich Kim, ihm fünf Minuten zu geben. Er kämmt Yuki Gonas Haare und zieht ihr ein paar winzige Ohrringe an. Dann setzt er sie ans Ende des Biertisches, neben die Puppen seiner Freunde und ich darf ein Foto machen.

Hauptberuflich ist Kim Sommelier, erzählt er. Auch er hat einen Instagram-Account. Allerdings hat seine Puppe etwa 1.000 Follower mehr als er selbst.

Verwendete Quellen
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