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Direkt im Familiengarten: Wolf tötet Schaf in Bayern


Eltern in Sorge um ihre Kinder
Wolf kommt bis ans Haus und reißt ein Schaf im Garten


Aktualisiert am 22.11.2022Lesedauer: 2 Min.
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Demo des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in München (Archivbild): Den Bauern ist der Wolf ein Dorn im Auge.Vergrößern des Bildes
Demo des Bayerischen Bauernverbands (BBV) in München (Archivbild): Den Bauern ist der Wolf ein Dorn im Auge. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)

In Bayern sind noch verhältnismäßig wenige Wölfe unterwegs. Doch nun hat einer zugeschlagen – ganz in der Nähe eines Wohnhauses.

Die Fälle häufen sich im beschaulichen Ammertal: Immer mehr Wölfe werden in den oberbayerischen Landkreisen Garmisch und Weilheim gesichtet. Doch dabei bleibt es nicht. Anfang November reißt offenbar ein Wolf ein Schaf nur 20 Meter von einem Haus entfernt. Eltern und Kinder haben nun Angst vorm "bösen Wolf".

Aus Sicht der Landwirte ist es eine "gefährliche Entwicklung", sagt Wolfgang Scholz, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), auf Nachfrage von t-online. Denn der Riss eines Schafs durch einen Wolf ist kein Novum im Landkreis Weilheim-Schongau. Diesmal ist der Fall schwerwiegender, denn der Wolf kam nun im "Erholungsort" Böbing einem Wohnhaus ungewöhnlich nahe. Der Ort mit 2.000 Einwohnern liegt im idyllischen Pfaffenwinkel. Und es geschah offenbar nicht mitten in der Nacht, sondern morgens gegen 8.30 Uhr, berichtet Scholz stellvertretend für die Familie, die anonym bleiben möchte.

Wolf schlägt im Ammertal zu: Totes Schaf war noch warm

Die Familie sei auf dem Weg zur Stallarbeit gewesen, als nur 20 Meter vom Haus entfernt das gerissene Schaf im eingezäunten Garten entdeckt wurde. Sofort sei laut Scholz ein Jäger kontaktiert worden. "Dieser stellte fest, dass der Kadaver noch warm war." Dies habe die Familie "natürlich sehr beunruhigt", da der Wolf kurz vorher das Zuchttier gerissen haben muss. "Vielleicht hat ihn die Familie unwissentlich verjagt." Verständlicherweise hätten die Kinder nun Angst. "Man tue sich schwer, die Kinder zum Spielen nach draußen zu lassen", zitiert Scholz die Eltern.

Ein Mitglied des Netzwerks "Große Beutegreifer" habe die Situation vor Ort begutachtet und genetische Proben genommen. "Erste Ergebnisse der Genanalyse bestätigen einen Wolf als Verursacher", wird das zuständige Landesamt für Umwelt (LfU) im "Merkur" zitiert. Wolfssichtungen gab es unweit von Böbing im Alpenvorland schon einige. Vor zwei Jahren tappte der erste Wolf in eine Fotofalle. Am 10. September dieses Jahres erfasste die Wildtierkamera gleich zwei der Tiere auf einem Foto. Aufgestellt hatte sie ein privater Jagdpächter unweit des Murnauer Mooses im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.

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"Die Wölfe breiten sich aus"

Das zweite Bild entstand in unmittelbarer Nähe am 23. September. Diesmal war es nur ein Tier. "Wahrscheinlich sind es insgesamt drei Wölfe, die hier unterwegs sind", sagt Anton Degele, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Bad Kohlgrub zu t-online. Wenn die zwei Wölfe auf dem Foto ein Pärchen wären, so Degele, dann würde es bald noch mehr hier geben. Ein Wurf bestehe erfahrungsgemäß aus vier bis fünf Welpen: "Die Wölfe breiten sich aus. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Population steigt".

Eine Kehrtwende im Umgang mit dem Wolf fordert daher Bauernfunktionär Scholz im "Merkur": "Er muss bejagt werden dürfen, damit er wieder lernt, vor dem Menschen Angst zu haben."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Gespräche mit Wolfgang Scholz (BBV) und Anton Degele, Jagdgenossenschaft Bad Kohlgrub
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