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Sprengstoff-Anschläge in München: Banken kämpfen gegen Verbrecherbande


Bereits 33 Fälle in Bayern
Sprengstoffanschläge: Banken kämpfen gegen Verbrecherbande


Aktualisiert am 14.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein gesprengter Geldautomat einer Sparkasse im nordrhein-westfälischen Kranenburg (2020).Vergrößern des Bildes
Eine beispiellose Serie von Sprengstoffanschlägen in Deutschland macht den Kreditinstituten zu schaffen. (Quelle: Guido Schulmann/dpa./dpa)

Eine organisierte Verbrecherbande sprengt Bankautomaten in ganz Deutschland – viele davon rund um München. Ein Wettkampf zwischen Bankinstituten und ausgefeilten Tätern.

Gewaltige Explosionen. Schwarz vermummte Täter fliehen. Polizeisirenen. Und am Ende bleiben nur Trümmer und heftige Sachschäden. Vom Geld gibt es meistens keine Spur. 33 derartiger Sprengstoffanschläge auf Bankautomaten gab es dieses Jahr bereits in Bayern – einige davon auch im Münchner Umland, Tendenz steigend. 2021 gab es 17 derartige Fälle, die Zahl hat sich inzwischen nahezu verdoppelt.

Die Täter sind professionell und organisiert. Nach Informationen der Polizei kommen die Täter aus den Niederlanden und reisen oft zum Wochenende nach Deutschland ein, insbesondere nach Bayern. Das berichten mehrere Zeitungen übereinstimmend. Dabei sollen die Verbrecher ihre Umgebung und die Geldautomaten auskundschaften: Sie suchen abgelegene Orte, nah an Autobahnen. Gekracht hatte es bereits öfters im Münchner Umland – in Unterhaching, Weßling, Gilching, Percha und Anzing. Genauso auch in anderen Gemeinden in der Oberpfalz, in Oberbayern, im Unterallgäu und in Oberfranken.

Inzwischen hat sich bereits die Bundesinnenministerkonferenz eingeschaltet, weil sich die Anschläge häufen – in ganz Deutschland. Das Ergebnis: Die Banken müssten sich besser schützen. Das hat die Allgäuer Zeitung zuvor berichtet. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die organisierten Kriminellen liefern sich einen Wettkampf mit den Behörden und Kreditinstituten.

Geldautomaten-Sprenger rüsten auf

Zu Beginn der Serie sprengten die Banden Geldautomaten noch mit einem Gasgemisch, das viele Automaten inzwischen automatisch neutralisieren können. Deshalb haben die Verbrecher aufgerüstet und setzen heutzutage oft auf Festsprengstoff – gegen den sich die meisten Banken nur wenig schützen können.

Doch die Geldinstitute haben den mutmaßlichen Straftätern den Kampf angesagt. Viele haben mittlerweile ihre Automaten mit Videoüberwachungsanlagen und Geldfärbesystemen ausgestattet, die Scheine bei einem Anschlag automatisch markieren. Das Geld ist damit rückverfolgbar. Auch Vernebelungsanlagen sollen die Täter zusätzlich verwirren. Damit dauert es im Zweifelsfall länger, bis die Täter ihre Beute in ein Auto verladen können. Doch wenn Polizeisirenen zu hören sind, dann sind die meisten Verbrecher längst über alle Berge. Die Banden nutzen hochmotorisierte Fahrzeuge.

Banken schließen viele Standorte

Nach einer Risikoanalyse des Bundeskriminalamtes wiesen die Behörden Banken an, gewisse Geldautomaten besonders zu schützen. Doch dafür benötigen die Kreditinstitute Zeit. Deshalb hat sich beispielsweise die Sparkasse entschlossen, gefährdete Standorte zu schließen, darunter viele Automaten um München: in Garching, Hochbrück, Neukeferloh, Hohenbrunn, Putzbrunn und Oberhaching – mit sofortiger Wirkung.

Seit der Schließung müssen Kunden auf andere Geldautomaten ausweichen. Das ist vor allem in ländlicheren Regionen eine Herausforderung. Denn der nächste Bankautomat ist oftmals mehrere Kilometer entfernt. Die Sparkasse will den Kunden deshalb Kosten für Abhebungen bei anderen Kreditinstituten ihren Angaben zufolge erstatten.

Im Laufe des Januars sollen einige Bankautomaten bereits wieder in Betrieb gehen. Wie die Bankinstitute diese besonders schützen wollen, ist bisher unklar.

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