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Protest auf der Piste: "Die Spritz-Düsen sind eingefroren"


Klima-Protest auf der Piste in Garmisch
"Die Spritz-Düsen sind eingefroren"


19.12.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der Protest lief nicht ganz rund – doch das Anliegen der Aktivisten ist klar: Keine Energieverschwendung durch künstliche Pisten-Beschneiung.Vergrößern des Bildes
Der Protest lief nicht ganz rund – doch das Anliegen der Aktivisten ist klar: Keine Energieverschwendung durch künstliche Pisten-Beschneiung. (Quelle: Mountain Wilderness)

Protest auf der Ski-Piste: Aktivisten sprühten in Garmisch ein großes Peace-Symbol in den Schnee. Sie fordern ein "radikales" Umdenken.

"Energie verpulvern – ohne uns": Mit diesem Banner protestierten am Sonntag Umweltaktivisten der Organisation "Mountain Wilderness" am Talhang der Garmischer Hausbergbahn. Der Grund: Viele Schwimmbäder senken die Temperaturen, Saunen öffnen teilweise gar nicht und Kommunen reduzieren die Weihnachtsbeleuchtung – da müssten auch Skigebietsbetreiber Energie einsparen.

"In der gegenwärtigen Energiekrise hemmungslos Energie und Wasser zu verschleudern, ist unmoralisch", schreiben die Aktivisten auf ihrem Internet-Auftritt. Sie fordern unter anderem einen Erschließungs-Stopp von Skigebieten und das Ende der "staatlichen Subventionierung" von Schneekanonen.

Aktivisten fordern Ende von "Schneekanonen-Subvention"

Dafür müssten sich nach Ansicht der Aktivisten auch mehr Politiker einsetzen. Doch die verlängerten, mit Ausnahme der Grünen, erst vor wenigen Tagen im Bayerischen Landtag die Seilbahn-Förderrichtlinie. Diese besagt, dass 30 Prozent der Ausgaben von Seilbahn-Betreibern staatlich subventioniert werden.

"Nicht nur der Sommertourismus, sondern auch Schneekanonen", sagt Pröttel im Gespräch mit t-online. Es sei Zeit für ein "radikales" Umdenken. Der Bund Naturschutz und die Landtagsfraktion der Grünen unterstützt die Anliegen von "Mountain Wilderness".

Pröttel stellt außerdem infrage, ob es überhaupt Sinn macht, jetzt Pisten zu beschneien. "Es schmilzt sowieso wieder alles – wir haben Tauwetter", sagt Pröttel. Der 57-jährige Aktivist ist selbst als Alpinfotograf oft in den Alpen unterwegs. Dabei ist ihm bewusst, wie verankert die Skitourismusbranche in den bayerischen Gebirgen ist.

Rund 15 Prozent der Bürger in Garmisch-Partenkirchen seien davon abhängig. "Da hängen Arbeitsplätze dran, das ist wie der Braunkohlesektor in Nordrhein-Westfalen." Die Folge: Ein vollständiges Runterfahren des Sektors ist nur schwer möglich. Dennoch sei ein einsetzender Strukturwandel wichtig.

Demo-Aktion lief nicht ganz rund

Um ihrer Botschaft mehr Nachdruck zu verleihen, sprühten die Aktivisten mit biologisch abbaubaren Farben ein Peace-Symbol auf den Talhang. Eigentlich wollten sie auch den Slogan "Save Energy" im Schnee hinterlassen. Doch die Sprüh-Drüsen versagten. Das Wetter sei so kalt gewesen, dass sie eingefroren sind. "Bei minus 16 Grad haben außerdem die zehn Liter Farbe gerade einmal für das Friedenssymbol gereicht."

Damit hinterließen die Aktivisten eine kleinere, aber klare Botschaft. Nach 40 Minuten lösten Polizisten den Protest auf. Nach Auskunft von Michael Pröttel zeigten einige Wintersportler Verständnis für die Forderungen seiner Organisation.

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