Eintracht-Fans sprengen "Querdenker"-Demo in München: Hitzige Debatte im Netz

Fans von Eintracht Frankfurt störten eine "Querdenker"-Veranstaltung in München. Im Netz reagieren die Nutzer auf die Aktion gespalten.

Kuriosen Szenen vor Anpfiff des Bundesliga-Topspiels zwischen dem FC Bayern und Eintracht Frankfurt am Münchner Marienplatz: Fans des Fußballclubs aus Hessen kaperten auf einer "Querdenker"-Demonstration das Mikrofon der Veranstalter und störten ihre Liveübertragung, indem sie sich vor die Kameras stellten. Zu Ausschreitungen ist es dabei nicht gekommen. Die Polizei musste anrücken – danach löste der Veranstalter die Demonstration auf. (Mehr dazu lesen Sie hier)

Der Artikel von t-online löste eine Debatte auf den sozialen Medien aus: War die Aktion von den Frankfurter-Fans ein gelungener Coup oder eine unangekündigte Demonstration, die die Polizei unterbinden hätte müssen?

Positive Reaktionen von Fangruppen

In Fangruppen von Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern wurde das Sprengen der "Querdenker"-Demonstration größtenteils positiv bewertet. "Sowas von cool! Ich musste sehr schmunzeln, als ich das gestern gelesen hatte", kommentiert ein Facebook-Nutzer. Ein weiterer Frankfurt-Fan schreibt: "Auf unsere Fans ist halt Verlass!"

Ein Münchner spricht in einem Kommentar von "stabilen" Eintracht-Fans. "Klasse Aktion – jeder kriegt die Eintracht Frankfurt Fans, die er verdient", sagt eine weitere Stimme zu den Vorkommnissen am Marienplatz in München.

Zuvor standen die Fans aus Hessen immer wieder in der Kritik, unter anderem nach Ausschreitungen beim Champions-League-Spiel in Marseille. Während manche die Aktion in München als Coup bewerteten, machten sich allerdings auch kritische Stimmen breit.

Kritische Stimmen zu Vorkommnissen am Marienplatz

Das Vorgehen der Frankfurt-Fans werde "so positiv" dargestellt. Hätten die Fußballfans eine Demonstration von Fridays for Future gestört, würden die Medien anders berichten, meint ein Leser. "Richtig wäre in meinen Augen gewesen, sich friedlich mit den Demonstrierenden zu unterhalten, zu diskutieren und vielleicht eine Gegendemonstration zur nächsten Kundgebung zu veranstalten. Natürlich kann das unbefriedigend sein, aber wo kommen wir hin, wenn wir so weiter machen wie in den letzten zwei Jahren", heißt es weiter im Leserbrief, der die t-online-Redaktion am Montag erreichte.

"Rechtlich waren die Aktionen der Frankfurter eine nicht angemeldete Demonstration und hätten frühzeitig von der Polizei unterbunden werden müssen", kommentiert ein weiterer Leser. Beide Kommentatoren regen an, das Verhalten der Eintracht-Fans, auch bei der Berichterstattung, kritischer zu hinterfragen.

Wie der Verein von Eintracht Frankfurt die Vorkommnisse am Marienplatz bewertet, ist bislang nicht bekannt. Eine Anfrage an den hessischen Fußballclub blieb bis dato unbeantwortet.