Jede zehnte S-Bahn ist in München zu spät
Jede zehnte S-Bahn ist in München zu spät. Das bestätigt eine Statistik der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Zugausfälle fließen darin gar nicht ein.
ÖPNV-Störungen strapazieren in München oft die Nerven vieler S-Bahnfahrer. Jetzt belegt eine Statistik, warum es in der bayerischen Landeshauptstadt immer wieder zu massiven Verspätungen kommt.
Lediglich 90 Prozent der Münchner S-Bahnen waren 2022 der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zufolge pünktlich. Der Umkehrschluss: Jede zehnte S-Bahn war zu spät. Der Juni 2022 war der schlechteste Monat: nur 84,3 Prozent der Züge waren rechtzeitig.
Nur Verspätungen ab sechs Minuten fließen in Statistik ein
Rund die Hälfte der Verspätung geht, wie Wolfang Oeser von der BEG bestätigt, auf den Infrastrukturbetreiber – die DB Netz AG – zurück. Der hat wiederum mit Störungen von Anlagen der Leit- und Sicherheitstechnik und umfangreichen Baumaßnahmen zu kämpfen. Am Ostbahnhof starteten unter anderem umfassende Arbeiten, um ein neues Stellwerk in Betrieb zu nehmen.
Ein Viertel der Auswirkungen rühren allerdings von anderen Faktoren, die ebenso für Verzögerungen sorgen. Unter anderem Polizeieinsätzen, Personen im Gleisbereich, Witterungseinflüsse, Folgeverspätungen und dem Fahrgästeanstieg, unter anderem durch das 9-Euro-Ticket.
Gemessen wird eine Verspätung in München ab drei Minuten. In die Statistik fließen allerdings nur Verspätungen ab sechs Minuten ein. Damit wolle die BEG gewährleisten, dass der Wert mit anderen Bundesländern vergleichbar bleibt. Ausfälle und vorzeitige Zugwendungen fließen in die Pünktlichkeitsstatistik hingegen überhaupt nicht ein.