Stadt will neue Flächen fürs Urban Gardening suchen
Münchner legen gerne Kleingärten an. Die Stadt sucht deshalb nach weiteren Flächen. Künftig soll das Gärtnern sogar in die Quartiersplanung einbezogen werden.
Ein Korb voller eigenem Gemüse, frisch geerntet und nicht aus der Supermarktfolie – diese Vorstellung übt auf viele Münchner einen besonderen Reiz aus. Krautgärten (nicht zu verwechseln mit Kräutergärten), Urban Gardening, Gemeinschaftsgärten, Kleingartenanlagen, Urbane Landwirtschaft – man kann es nennen, wie man will. Der Trend zum Selber-Gärtnern und Ernten greift auch in der Stadt immer mehr um sich.
Die Nachfrage nach geeigneten Grünflächen übersteigt aber derzeit die Nachfrage, wie die Stadt München mitteilt. Deshalb habe der Stadtrat am Mittwoch das Referat für Stadtplanung und Bauordnung beauftragt, das Gärtnern in der Stadt und die stadtnahe Landwirtschaft in München weiter planerisch zu berücksichtigen und gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften, sozialen Trägern sowie dem Bau- und Kommunalreferat zu fördern und in möglichst vielen Quartieren zu ermöglichen.
So sollen bei der Neuentwicklung von Quartieren Flächen für urbanes Gärtnern ermöglicht werden. Exemplarisch soll das Referat für Stadtplanung und Bauordnung während anstehenden Planungsverfahren in vier Pilotprojekten entsprechende Flächen festlegen.
Besonders beliebt: die Krautgärten
Besonders beliebt bei den Münchnern seien übrigens die Krautgärten. Sie liegen in der Regel in größeren Grünzügen und am Stadtrand. Auch dafür sollen weitere Standorte gesucht werden, heißt es weiter. Die Idee dahinter: Die Krautgärten der Stadtgüter München bieten Gemüseparzellen in unterschiedlichen Größen an. Das Gut Riem übernimmt die Vorbereitung. Gegen Zahlung eines Saisonbeitrages können Interessierte für eine Saison (Anfang Mai - Mitte November) auf einem der acht Standorte selbst Bio-Gemüse anbauen.
In der Saison pflegen und ernten die Städter ihr Gemüse dann selbst. Am Ende der Saison werden die Parzellen an das Gut Riem zurückgegeben und für das nächste Krautgartenjahr vorbereitet.
Bisherige Standorte von Münchner Krautgärten sind:
- Riem
- Riemer Straße, Gronsdorf
- Schneiderhofstraße, Daglfing
- Stegmühlstraße, Trudering
- Karpfenstraße, Berg am Laim
- St.-Michael-Straße, Perlach
- Arnold-Sommerfeld-Straße, Hohenbrunn
- Hubertusstraße Aschheim, Alpenstraße
Die Parzellenpreise liegen für 30 Quadratmeter bei 95 Euro, bei 60 Quadratmeter bei 150 Euro und bei 90 Quadratmeter bei 205 Euro. Ohne Eigenleistung wächst natürlich die schönste Gemüsepflanze nicht. Für eine 30-Quadratmeter-Parzelle sei ein Zeitbedarf von mindestens drei bis vier Stunden pro Woche nötig, heißt es bei der Stadt München.
- Pressemitteilung der Stadt München vom 8. Februar 2023
- Eigene Recherche