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Bayerischer Brauerbund: "Zahlreiche Brauereien wurden gebeutelt"


"Zahlreiche Brauereien wurden gebeutelt"


09.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Brauerei-Chef Georg Schneider neben der aktuellen bayerischen Bierkönigin Sarah Jäger (r., Archivbild): Zurzeit haben Brauer mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. (Quelle: IMAGO/B. Lindenthaler)

16,80 Euro kostete die Maß Weißbier bereits 2022 in einem Bierzelt auf der Wiesn. Doch der Bierpreis ist nicht die einzige Sorge des Bayerischen Brauerbundes.

Die bayerische Brauwirtschaft sei "besser als erwartet" durch die Corona-Krisenjahre gekommen. Das teilte der Bayerische Brauerbund bei seiner Jahrespressekonferenz am Donnerstag in München mit. Der Gesamtbierabsatz legte mit knapp 24 Millionen Hektolitern gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent zu. Bayern sei damit das einzige Bundesland, das nach Corona besser dasteht als zuvor. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das bayerische Helle immer beliebter wird – auch außerhalb des Freistaats.

Doch trotz des ansteigenden Absatzes bleibt die wirtschaftliche Lage für Bierbrauer angespannt. Zahlreiche Brauereien seien in den Pandemiejahren "gebeutelt" worden. Inzwischen mache sich vor allem der Ukraine-Krieg bemerkbar. Denn für bayerisches Bier war Russland nach Italien der zweitwichtigste Absatzmarkt. Dieser sei beinah zum Erliegen gekommen.

Kostenexplosion bei Bierbrauern

Auch dadurch seien Kostenexplosionen entstanden, die der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, laut eigener Aussage zuvor noch nie erlebt hat. "Egal ob Energie, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe oder Verpackungen: Die Brauwirtschaft leidet flächendeckend unter erheblichen Steigerungen der Beschaffungskosten", sagt der Brauereichef, der unter anderem die in Bayern beliebte "Schneider Weisse" vertreibt. Die Preise für Getreide und damit für Malz seien durch die Decke geschossen. Probleme habe zudem die eingeschränkte Verfügbarkeit von Kohlensäure bereitet.

In der Konsequenz hätten einige bayerische Traditionsbrauereien aufgeben müssen. Wie viele Betriebe das Handtuch warfen, ist unklar. Genaue Zahlen liegen dem Bayerischen Brauerbund dazu noch nicht vor.

"Befremdliche alkoholpolitische Zielvorstellungen"

Eine "moderate" Anhebung der Bierpreise sei jetzt "unerlässlich". Was das Bier dann kosten wird? Das hänge von den einzelnen Brauereien ab. "In der Regel" auf jeden Fall unter 7,50 Euro. Dieser Preis sei nur in "Edel-Locations" zu erwarten. Schneiders Erfahrungen nach würden ihn viele Biertrinker ohnehin trotzdem zahlen: "Es gab im vergangenen Jahr ein Wiesn-Zelt, in dem haben Sie 16,80 Euro für eine Maß Weißbier bezahlt. Aufgeregt hat sich hierüber niemand", so Schneider. Das Problem: Bier sei allgemein in Bayern zu billig – nach dem Prinzip: Was nichts kostet, ist nichts wert. Dennoch ständen in entlegeneren Regionen Bayerns für einen halben Liter Bier teilweise nur drei Euro auf der Wirtshaus-Rechnung.

Georg Schneider sorgt sich mehr um "befremdliche alkoholpolitische Zielvorstellungen" als um den Bierpreis – darunter Werbeverbote und eine Anhebung des Mindestabgabealters auf 18 Jahre. "Es sind dieselben Politiker, die einen 16-Jährigen für hinreichend mündig halten, sich an Wahlen (...) zu beteiligen, die ihm aber die Reife absprechen, verantwortungsvoll ein Glas Bier zu konsumieren", sagt der Brauerei-Chef. "Ich wundere mich, warum wir uns nach den schlechten Erfahrungen in der Corona-Krise ein solches Ausmaß an Bevormundung und Beraubung unserer Konsumfreiheit gefallen lassen."

Verwendete Quellen
  • Reporter bei Pressekonferenz des Bayerischen Brauerbundes
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