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17 Zimmer und Kutscherhaus: Was aus der alten Gorbatschow-Villa wird


Im Millionenwert
Was aus der alten Gorbatschow-Villa wird


Aktualisiert am 06.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Das Hubertus-Schlössl in Rottach-Egern war einst Erholungsort für Michail Gorbatschow.Vergrößern des Bildes
Das Hubertus-Schlössl in Rottach-Egern war einst Erholungsort für Michail Gorbatschow. (Quelle: Klaus Wiendl)

Wo sich Russlands Ex-Präsident Gorbatschow einst gerne zurückzog, kann demnächst gewohnt werden. Allerdings muss dafür eine stolze Summe hingelegt werden.

Zuletzt hatte sich Ex-Kremlchef Michail Gorbatschow im Januar 2014 am Tegernsee aufgehalten. Er wohnte im herrschaftlichen Hubertus-Schlössl in Rottach-Egern, das seine Tochter Irina (65) 2005 erworben hatte und 2019 für sieben Millionen Euro verkaufte. Nun sucht ein Maklerbüro dringend Käufer für Luxuswohnungen ab drei Millionen Euro, die in dem Schlössl nun untergebracht sind.

Dass der Tegernsee ein Refugium für reiche Russen war und ist, hat sich spätestens seit den Schlagzeilen um Oligarch Alisher Usmanow herumgesprochen, dem angeblich vier Immobilien in Rottach-Egern mit Seeblick gehören. Den Seeblick hatte Gorbatschow in seinem Hubertus-Schlössl zwar nicht, wenn er seinen geliebten Rückzugsort im Tegernseer Tal aufsuchte. Dafür hatte er Abgeschiedenheit und einen traumhaften Blick auf den Wallberg.

Gorbis Lieblingsgericht am Tegernsee: Fischsuppe

Und wenn Gorbatschow seine beliebtesten Restaurants in Rottach-Egern oder Bad Wiessee aufsuchte, war sein Leibgericht immer Fischsuppe, die er im Kreis seiner Tochter Irina Virganskaja und deren Kindern speiste. Im Gegensatz zum Milliardär Usmanow brauchte "Gorbi", wie er überall genannt wurde, keine Heerscharen von Bodyguards.

Ein Personenschützer reichte aus, wenn er sich mit Familie unter die anderen Gäste mischte. Diese Zeiten gehörten allerdings schon vor Jahren der Vergangenheit an, da Gorbatschow aus gesundheitlichen Gründen schon länger nicht mehr reisen konnte und im August vergangenen Jahres im Alter von 91 Jahren verstarb.

Für sieben Millionen Euro verkauft

Zwei Jahre zuvor hatte seine Tochter Irina die um 1900 erbaute Türmchen-Villa mit 570 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf 17 Zimmer, plus Kutscherhaus bereits für sieben Millionen Euro verkauft. Sie zog in eine Eigentumswohnung am Tegernsee. Kurz nach dem Verkauf des Schlössls sah sich die Gemeinde Rottach-Egern mit Umbauplänen konfrontiert.

Die Villa, die nicht unter Denkmalschutz steht, sollte in drei luxuriöse Eigentumswohnungen zerstückelt werden. Die Bauarbeiten sollten eigentlich bereits 2022 beginnen und die Fertigstellung war laut einem Immobilienbüro schon für das Frühjahr nächsten Jahres geplant. Doch es kam anders. Es gab noch Änderungswünsche an der Fassade.

Eine Baubeginnsanzeige liegt laut Landratsamt vor. Bauherrin ist die More Consulting GmbH aus Hessen. Diese wirbt auf ihrer Homepage vor allem mit Gewerbeimmobilien als Referenzen. Ein Hubertus-Schlössl sucht man vergebens.

Aktuell wirbt die neue Maklerfirma At Home Immobilien aus Kreuth auf ihrer Homepage damit, wie Käufer die Wohnungen gestalten könnten. Eine davon im Erdgeschoss mit fünf Zimmern auf 248 Quadratmetern ist für 3,35 Millionen Euro zu haben. Die Obergeschosswohnung mit drei Zimmern und 192 Quadratmetern steht für 3,25 Millionen Euro zum Verkauf. Die "günstigste" Möglichkeit, in der Gorbatschow-Villa zu leben, scheint die Dachgeschosswohnung zu sein. Für die Dreizimmerwohnung mit 181 Quadratmetern muss man immerhin noch 3,1 Millionen Euro hinblättern.

Für das Kutscherhaus, ein Nebenhaus der Villa mit vier Zimmern und einer Wohnfläche von 184 Quadratmetern, steht ein Preis von 1,96 Millionen Euro im Angebot. Laut At Home Immobilien soll es dafür bereits einen Kaufinteressenten geben. Auf Anfrage wollte sich die Maklerin dazu nicht weiter äußern. Dem "Merkur" verriet sie noch, dass es ihr am liebsten wäre, wenn über vergangene Zeiten nichts mehr geschrieben würde. "Gorbi" hat offenbar keinen Werbeeffekt mehr. Ihre Videotour durch die zahlreichen Räume mit herausgerissenen Türstücken allerdings auch nicht. Ob sich Millionäre davon animieren lassen, bleibt abzuwarten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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