München: Chaos bei neuer Airline Marabu – weinende Passagiere

Seit einem Monat ist Marabu im Einsatz, jetzt häufen sich die Beschwerden. Von Hunderten Gestrandeten ist die Rede.

Der Flugbetrieb der neuen Airline Marabu ist am 15. April in München gestartet. Sechs Tage lang ging alles gut, berichtete das Fachportal "Aero Telegraph". Dann begann allmählich, das Chaos überhandzunehmen – und jetzt scheint es komplett zu sein.

In Tweets von wütenden Passagieren ist von Hunderten Gestrandeten die Rede. "Keine Informationen, keine Antworten auf irgendetwas", schreibt eine Frau. Der Kundendienst lege bewusst auf, ignoriere Kunden und treffe am Telefon Falschaussagen.

Ärger mit Marabu: "Weinende, verzweifelte, verärgerte Menschen"

"Bild" zitiert eine Apotheken-Angestellte, deren Flug nach Split am Montagmorgen annulliert worden sei: "Vor einer halben Stunde wurde den Gästen hoch und heilig versprochen, der Pilot, der Flieger und die Crew stehen bereit."

Eine halbe Stunde später sei der Flug dann gestrichen worden. Die frustrierte Frau: "Es gibt nur weinende Menschen, verzweifelte Menschen, verärgerte Menschen."

Flughafen München: Passagiere übernachten im Terminal

Schon am Wochenende war bei Marabu in München einiges schiefgelaufen. "Einen Tag nach geplantem Abflug und stundenlangem Warten an Check-in und Helpdesk sitzen wir immer noch am Münchner Flughafen", twitterte ein betroffener Passagier.

In der Nacht hätten enttäuschte Fluggäste im Terminal 1 geschlafen, berichtete "Bild". Marabu habe zwar angeboten, Hotelkosten zu übernehmen. Es sei aber keiner da gewesen, der das organisiert hätte.

Viele Flieger hatten zudem Verspätung. Der am Sonntag für 17.45 Uhr nach Mallorca geplante Flieger ging zum Beispiel erst um 23.35 Uhr.

Reisende warnen auch vor Condor, Marabu entschuldigt sich

Jetzt wird auch vor Condor gewarnt, denn Marabu ist die kleine Schwester der deutschen Fluggesellschaft. Im Netz berichtete ein Reisender, er habe teure Condor-Tickets gekauft und sollte nun mit Marabu fliegen – was aber nicht geklappt habe. "Ich warne vor Abzocke", schrieb der Mann.

t-online hat sowohl Condor als auch Marabu um Stellungnahme gebeten. Für Marabu antwortete ein Sprecher: "Wir bitten in aller Form um Entschuldigung." Grund für die Verspätungen ab München seien "technische Probleme" gewesen. Flüge nach Griechenland, Kroatien und Mallorca hätten sich in der Folge um mehrere Stunden verspätet und seien teilweise auf den Folgetag verschoben oder gar annulliert worden.