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Münchner Klimacamp: Warum Aktivisten vier Tage auf der Theresienwiese sind


Vier Tage Zeltlager
Was die Klimaaktivisten auf der Theresienwiese planen

Von Christof Paulus

17.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Das Klimacamp vor der Bavaria-Statue auf der Theresienwiese: Am Mittwoch bauen Helfer die Zelte noch auf.Vergrößern des Bildes
Das Klimacamp vor der Bavaria-Statue auf der Theresienwiese: Am Mittwoch bauen Helfer die Zelte noch auf. (Quelle: Paulus)

München hat jetzt ein Klimacamp. Übers verlängerte Wochenende zelten Aktivisten auf der Theresienwiese. Stören wollen sie dabei nicht – aber vielleicht in Zukunft.

Ein Bündnis vieler verschiedener Klimaaktivisten startet am Donnerstag ein Klimacamp auf der Theresienwiese in München. Wie die Organisatoren am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben haben, seien noch einige der 300 Plätze in den Zelten auf einem Teil der Festwiese frei. Das Camp soll bis Sonntag bestehen. Als Protestaktion wollen die Organisatoren die Veranstaltung nicht verstanden wissen.

Workshops und Fortbildungen sollen im Zentrum der viertägigen Zusammenkunft stehen. Viele Teilnehmer werden in den Zelten übernachten, die restlichen Zelte werden für Veranstaltungen oder als Rückzugsräume noch aufgebaut. Einige Namen sind an die Veranstaltung angelehnt, für die der Festplatz normalerweise bekannt ist: das Oktoberfest.

Wo das Klimacamp in München stattfindet

"Hippiedrom", "Kiffer-Vroni" oder "Klimaschützenzelt" heißen die Zelte zum Beispiel. Das Camp befindet sich im Zentrum der Theresienwiese, etwa auf Höhe der Bavaria-Statue und des Gebäudes, in dem zum größten Volksfest der Welt die Festleitung untergebracht ist. Auch wenn man nicht wie andere Klimaaktivisten den Alltag anderer stören will, hofft man darauf, mit dem hier aufgeschlagenen Camp auf sich aufmerksam zu machen, heißt es bei der Pressekonferenz.

Für die kommenden vier Tage haben die Klimaaktivisten ein festes Programm organisiert. Einige Referenten und Experten reisen extra an, es gibt aber auch offene Diskussionsrunden. Am Samstag ist ein Aktionstraining angesetzt, auch ein Vortrag mit dem Titel "#Insorgiamo – Fabrikbesetzung fürs Klima" steht auf dem Programm. Wenngleich im Camp selbst also nicht demonstriert werden soll, dürften also dennoch künftige Protestaktionen dort vorbereitet werden.

Wie Klimaaktivisten ein Camp in München nutzen wollen

Unter anderem in den Aktionstrainings ist das Bündnis "Antikapitalistisches Klimatreffen München" vertreten. Aktivistin Lisa Poettinger sieht den Kapitalismus als größtes Problem in der Klimakatastrophe, nennt die Ampelkoalition "klimazerstörerisch" und verweist auf das bettelarme Kuba als nachhaltiges Land. Das "Antikapitalistische Klimatreffen", zu dem sie gehört, bietet im Klimacamp ein "Kapitalistendosenwerfen" an.

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Dabei kann man auf Dosen, versehen mit den Bildern von Milliardären, werfen. Das Bündnis ist eine von mehreren Organisationen, die hinter dem Klimacamp stehen. Dazu zählen unter anderem die Aktivisten von "Extinction Rebellion" oder Gruppierungen von Fridays for Future. Camp-Sprecher Hagen Pfaff verweist im Gespräch mit t-online indes darauf, dass zwei Drittel der Organisatoren des Camps in anderen Bündnissen nicht aktiv seien.

Ebenfalls am Klimacamp beteiligt ist der Verein "Green City", der sich in München dafür einsetzt, "den motorisierten Individualverkehr und den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu reduzieren und die Stadt grüner und lebenswerter zu machen", wie es in der Selbstdarstellung auf der Website heißt. Die Fortbildungen des Vereins, die im Camp betrieben und durch die Vorträge dort intensiviert werden sollen, würden auch finanziell honoriert, sagt "Green City"-Mitarbeiterin Anna Dańkowska bei der Pressekonferenz.

Was Klimacamps in Augsburg und München unterscheidet

Zu den Plänen und Zielen des Klimacamps haben die Organisatoren ein Selbstbild erstellt. Dort heißt es "Ziel des Klimacamps ist es, die Dringlichkeit für Klimagerechtigkeit sichtbarer zu machen". Ein konkretes, messbares Ziel sei für die Veranstaltung aber nicht vorgesehen, sagt Sprecher Pfaff.

Verwaltet werden soll das Camp von den Teilnehmenden selbst. Es ist bei Weitem nicht das erste seiner Art in Deutschland, in Augsburg etwa campen bereits seit fast drei Jahren Aktivisten neben dem Rathaus. Sie möchten jedoch konkret gegen die Klimapolitik der Stadtregierung protestieren und sich erst auflösen, wenn die Stadt ihr CO2-Budget für die 1,5-Grad-Grenze einhält. In München ist der Plan anders: Schon am Sonntag ist definitiv Schluss mit dem Klimacamp auf der Theresienwiese.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Gespräch mit Hagen Pfaff und Lisa Poettinger
  • klimacamp-muenchen.org: Camp-Info
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