"Habe keine Erklärung" Angeklagter Physiotherapeut bestreitet Vergewaltigungen
Vor dem Münchner Landgericht muss sich ein Physiotherapeut wegen mutmaßlicher Vergewaltigung verantworten. Er soll Patientinnen zudem abgeraten haben, wem von den "Behandlungen" zu erzählen.
Im Münchner Prozess um Vergewaltigungen bei Massagen hat ein angeklagter Physiotherapeut die Berührungen seiner Patientinnen mit medizinischer Notwendigkeit begründet. Er habe die Frauen nicht vergewaltigt, betonte er. Vielmehr verfolge er eine "ganzheitliche Methode" und habe lediglich "lange Muskelketten aktivieren" wollen, sagte er am Dienstag vor dem Landgericht München I.
Er habe seine Patientinnen gewarnt, dass er sie bei der Massage im Bereich des empfindlichen Beckenbodens berühren werde. Deutlicher habe er nicht werden wollen, um keine "Fantasie" anzuregen oder Bedenken bei den Frauen auszulösen. "Sonst fragen die noch: Was will der an der Klitoris?", sagte er vor Gericht. "Eine berechtigte Frage", entgegnete der Vorsitzende Richter.
Außerdem habe er den Frauen empfohlen, später nicht mit der Familie oder Bekannten über die Therapie zu sprechen, weil das die Wirkung der Massage erfahrungsgemäß abschwäche. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, zwei Patientinnen und eine Kollegin bei therapeutischen Behandlungen im Intimbereich angefasst und sie vergewaltigt zu haben. Warum die Frauen dies behaupteten, wisse er nicht, sagte der Angeklagte: "Ich habe keine Erklärung."
- Nachrichtenagentur dpa