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München: Hier kostet ein Zimmer eine Million Euro


"Very urban living" in München
Hier kostet ein Zimmer eine Million Euro


29.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Blick auf den Wohnkomplex (Visualisierung): Das Penthouse ist die teuerste Einheit.Vergrößern des Bildes
Blick auf den Wohnkomplex (Visualisierung): Das Penthouse ist die teuerste Einheit. (Quelle: Van B./Bauwerk)

Ein neues Wohngebäude entsteht derzeit mitten in München. Wer eine Million Euro übrig hat, bekommt dort eine luxuriöse Einzimmerwohnung – dafür mit neuartigen "Plug-ins".

In der Münchner Infanteriestraße entsteht ein neues Wohnhaus mit 142 Eigentumswohnungen. Wer hier einziehen will, landet in ziemlich guter Lage zwischen Schwabing West, der Maxvorstadt und Neuhausen-Nymphenburg, direkt beim Kreativquartier. Als kreativ sehen sich auch die Macher hinter dem Wohnprojekt, das Unternehmen Bauwerk, das seit 2002 Neubau- und Immobilienprojekte in München, Frankfurt und Berlin umsetzt.

Gemeinsam mit dem niederländische Architekt Ben van Berkel wurde das Münchner Bauprojekt entworfen, das den etwas kryptischen Namen "Van B." trägt. Bis 2023 soll der Wohnkomplex aus grauem Beton und kupferfarbenem Metall fertiggestellt sein. Die Wohnungen sind aber schon jetzt zu haben.

44 Quadratmeter für eine Million Euro

Sie heißen allerdings nicht Wohnungen, sondern Flats und Gallery Lofts und sind zwischen 44 und 175 Quadratmetern groß. Hinzu kommen Apartments mit Größen zwischen 33 und 44 Quadratmetern. Wer eines davon haben möchte, muss allerdings tief in die Tasche greifen. Die Preise beginnen zwar bei einer schlappen halben Million Euro für die günstigste Wohnung mit 38 Quadratmetern im Erdgeschoss, steigen aber rasch in die Höhe – und zwar unabhängig von der Zimmeranzahl.

Denn die meisten Wohnungen haben nur ein oder zwei Zimmer, liegen preislich aber im Millionenbereich: Für ein 1-Zimmer-Apartement im fünften Stock etwa muss man ziemlich genau eine Million Euro hinblättern – für knapp 44 Quadratmeter. Eine der "Rooftop Flats" besteht ebenfalls nur aus einem einzigen Zimmer mit immerhin 70 Quadratmetern, das für knapp 1,89 Millionen Euro zu haben ist. Ein Schnäppchen im Vergleich zu einer der teuersten Wohneinheiten, einem Penthouse, das bei 4,29 Millionen Euro Kaufpreis liegt. Billig wohnen ist anders.

Bewegliche Wände und ausklappbares Interior sollen mehr Platz schaffen

Dafür bekommt man laut den Architekten aber auch ein ausgeklügeltes Wohnkonzept geboten. Der enge städtische Wohnraum brauche innovativen Ideen, fanden sie und entwickelten sogenannte Plug-ins: Dabei handelt es sich um multifunktionale, bewegliche Wandmodule mit teilweise klappbaren Möbeln, die über Schienen an den Decken und Böden befestigt sind und je nach Bedarf verschoben werden können.

So kann man ganze Wände verschieben, Betten und Tische ein- oder ausklappen, neue kleine und große Räume schaffen. Der Grundriss der Wohnungen ist damit zwar nicht zu verändern, dafür kann die Einrichtung so verschoben werden, wie man es gerade braucht. So werde aus einer Einzimmerwohnung mit wenigen Handgriffen eine Dreizimmerwohnung, versprechen die Macher.

"Feste Räume zum Schlafen, Essen, Arbeiten oder Entspannen gibt es nicht mehr"

Jürgen Schorn, geschäftsführender Gesellschafter von Bauwerk, fasst zusammen: "Mit den 'Plug-ins' schaffen wir in den Apartments maximalen Raum, der normalerweise nicht da wäre." Wo nachts das Schlafzimmer ist, kann tagsüber das Homeoffice, nachmittags der Fitness-Space und abends das Heimkino sein: "Feste Räume zum Schlafen, Essen, Arbeiten oder Entspannen gibt es im bisher gedachten Sinne nicht. Die Grundrisse definieren zwar die Zimmerwände sowie Bad und Küche. Alle anderen Bereiche können jedoch aufgelöst und durch schiebbare 'Plug-ins' individuell geschaffen werden. Die Module machen ein und denselben Raum so unterschiedlich nutzbar", erklärt Roderick Rauert, geschäftsführender Gesellschafter von Bauwerk.

Gemeinschaftsflächen gegen anonymes Wohnen

Unter dem Motto "Very urban living" soll das siebengeschossige Wohngebäude auf dem ehemaligen Gelände der Fakultät für Design der Hochschule für angewandte Wissenschaften in den nächsten zwei Jahren entstehen. "Die Größe einer Wohnung entscheidet bereits heute nicht mehr zwingend darüber, ob Interessenten sie kaufen," erklärt Schorn. Auch die Ausstattung, die Lage in der Stadt, die Umgebung und die Infrastruktur im Gebäude seien ausschlaggebend.

Daher sind im "Van B." auch Gemeinschaftsflächen, ein sogenannter Communitybereich, geplant: Es soll für alle Bewohner ein "Rooftop Garden" entstehen, mit Panoramablick über München bis hin zu den Alpen, außerdem ist ein begrünter Innenhof mit Fitness- und Ruhezonen für alle geplant, sowie Bereiche zum Networken, Entspannen und für Co-Working. Umsonst versteht sich. Schließlich dürfte das Budget vieler Käufer nach dem Einzug erstmal aufgebraucht sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Website von "Van B."
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