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Münchner bauen kostenlose Kletterwände für alle


Junge Münchner bauen kostenlose Kletterwände für alle


26.06.2021Lesedauer: 2 Min.
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Die "Kraxlkollektiv"-Kletterer an einer Wand: Die Gruppe baut Kletterwände in der Stadt.Vergrößern des Bildes
Die "Kraxlkollektiv"-Kletterer an einer Wand: Die Gruppe baut Kletterwände in der Stadt. (Quelle: Sophie Rittmeier)

Das "Kraxlkollektiv" will kostenlose, öffentliche Boulder- und Kletterwände in der Landeshauptstadt errichten. Die erste Wand steht bereits.

Ob Klettern oder Bouldern – steile Wände hochzukraxeln ist ein beliebtes Hobby vieler Münchner. Durch die Pandemie hatten Kletter- und Boulderhallen geschlossen und überhaupt – geht es nach Maximilian Gemsjäger, dann sollte es viel mehr öffentliche Klettermöglichkeiten geben, und zwar draußen und kostenlos. Also gründete der Architekt im Mai 2020 das "Kraxlkollektiv".

Das Ziel: Ungenutzte Stadtflächen wiederzubeleben und dort öffentlich rund um die Uhr zugängliche Gratis-Boulderwände zu errichten. So hätten in den vergangenen Jahren zwar viele Kletterhallen in München eröffnet, allerdings fehle es bisher an einem niederschwelligen Angebot, dass allen Münchnerinnen und Münchnern gratis zur Verfügung stehe und barrierefrei zugänglich sei, erläutert Gemsjäger.

Die erste Boulderwand steht in Obersendling

Deshalb will Gemsjäger mit seinem Kraxlkollektiv neue Kletterwände errichten. Etwa 20 begeisterte Kraxler und ein paar passive Mitglieder hat das Kollektiv, sie unterstützen Gemsjäger bei seinem Vorhaben. Ein erster Platz ist bereits gefunden: Im ehemaligen Betonwerk in Obersendling entsteht gerade ein neues Kulturprojekt, der sogenannte Sugar Mountain.

Auf dem alten Fabrikgelände soll es Platz für Kunst, Kultur und Sport geben. Dort errichtet das Kraxlkollektiv derzeit die Boulderwand "Lolliblock". Eine Graffiti-besprühte Wand, die bald allen Boulderfans offenstehen soll. Finanziert wird der Bau der Wand von freiwilligen Helfern, Geld- und Sachspenden wie Holz oder Schrauben.

Gratis-Boulderwand "Dicker Hans" auf Theresienwiese geplant

Bis eine solche Kletterwand steht, müssen Gemsjäger und seinen Mitstreiter aber jede Menge bürokratische und organisatorische Hürden nehmen. Das Schwierigste sei, eine geeignete Fläche zu finden, erklärt Gemsjäger, aber auch die Frage der Versicherung müsse im Voraus geklärt werden. Außerdem kostet das Bauen und Aufstellen Geld, dass größtenteils durch ehrenamtliche Hilfen und Spenden zusammenkommt. Zudem müssten Pflege und Wartung der Anlagen in der Zukunft organisiert werden.

Aber Gemsjäger ist optimistisch, längst plant er an zahlreichen Orten in München seine Kraxlwände. Etwa auf der Theresienwiese. Noch in diesem Sommer soll die Boulderwand "Dicker Hans" dort errichtet werden, derzeit sammelt das Kollektiv Spenden über eine Crowdfunding-Kampagne, noch bis zum 11. Juli kann man das Projekt unterstützen.

Das soll aber erst der Anfang sein, das Kraxlkollektiv will noch mehr kostenlose Kletterwände bauen: "Unsere Vision ist: Bouldern in einer wetter- und windgeschützten Unterführung", träumt Maximilian Gemsjäger. Die hat er noch nicht gefunden, aber er und seine Kraxler haben bereits eine digitale Karte erstellt mit potenziellen Plätzen, an denen Gemsjäger gerne seine Wände aufbauen würde.

Karte mit kostenlosen Boulderplätzen in München

Konkret in Planung ist, laut Gemsjäger, neben dem "Dicken Hans" auch noch eine Boulderwand in der Ständlerstraße, die voraussichtlich 2022 eröffnet werden kann. Auch die Stadt München plant ähnliche Projekte: So soll bis 2025 im Hermann von Siemens Park eine öffentliche Wand entstehen, sowie an der S-Bahnstation Olympia, allerdings erst 2028.

Für alle, die nicht so lange warten möchten, haben die engagierten Bergfans vom Kraxlkollektiv eine virtuelle Karte erstellt, auf der man derzeit schon bestehende, kostenlose Kletter- und Boulderplätze in München finden kann. „Unsere derzeitigen Favoriten sind der Heckenstallerpark und der Ackermannbogen“ sagt Gemsjäger. Aber es sollen zukünftig noch viele Lieblingsplätze dazukommen.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Maximilian Gemsjäger
  • Website des Kraxlkollektivs
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