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Oktoberfest in München: Wird das Volksfest abgesagt? Wirte reagieren


Mögliches Aus wegen Ukraine-Kriegs
Wird das Oktoberfest abgesagt? Das sagen die Wiesnwirte

Von Christof Paulus

06.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Oktoberfest in München (Archivbild): Droht dem Volksfest die Absage?Vergrößern des Bildes
Oktoberfest in München (Archivbild): Droht dem Volksfest die Absage? (Quelle: Westend61)

Das Münchner Oktoberfest könnte dieses Jahr erneut ausfallen – zum dritten Mal in Folge. Angeblich ziehen auch Wirte ihre Teilnahme in Zweifel. Doch im Gespräch mit t-online ist vom Gegenteil die Rede.

Zweimal war die Corona-Pandemie der Grund, nun könnte der Ukraine-Krieg zum Problem werden: Nach den Absagen 2020 und 2021 stellt auch in diesem Jahr Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das Oktoberfest wieder infrage. Tatsächlich werden Pandemie und Krieg auch dieses Jahr unvermeidlich Auswirkungen auf die Wiesn haben. Nun setzen sich viele für die Veranstaltung ein.

Ein Bericht der Münchner "tz" legt jedoch nahe, dass auch große Unterstützer des wichtigsten Volksfestes der Welt Zweifel bekommen: die Wirte selbst. "Erste Wirte denken über eine Absage nach" heißt der Titel des Berichts – eine Meldung, die Peter Inselkammer "irritiert", wie er sagt. Er ist Wirt des Armbrustschützenzelts und Sprecher aller Wiesnwirte.

Gerüchte um Absage des Oktoberfests in München

"Unsere Meinung ist ganz klar: Wir sind für eine Wiesn", sagt er. Das Oktoberfest könne auch 2022 "gut und schön" werden, über diese Meinung hätten sich die Wirte kürzlich verständigt und stünden dahinter. Unter anderem "Hofbräu"-Wirt Günter Steinberg zitiert die "tz" hingegen mit den Worten: "Viele sind sich noch unsicher."

Auf Nachfrage von t-online sagt hingegen die Büroleiterin seines Festzelts, Angela Ofenstein, dass "wir alle eine Wiesn wollen". Die Entscheidung treffe zwar die Stadt München und hinter dieser stehe man auch. Klar sei auch, dass das Oktoberfest für alle Beteiligten teuer werde, damit die Kosten gedeckt werden könnten. "Aber die Wirte sind dazu bereit, um die Tradition zu erhalten", sagt Ofenstein.

Dafür tragen sie auch eine Verantwortung, findet Theo Tschirner. Er nimmt mit seiner "Alt-Schlierseer Trachtengruppe" jedes zweite Mal am Trachten- und Schützenzug beim Oktoberfest teil. Der Einsatz von Stadt und Wirten sei nicht nur für die Wirtschaft in München wichtig, sondern auch für die Tradition und Gastronomie der ganzen Region – oder seinen Verein.

Oktoberfest: Veranstalter und Wirte tragen Verantwortung

2019 nahm die Schlierseer Trachtengruppe beim Umzug teil. Würde die Wiesn 2022 nicht stattfinden, verschöbe sich auch ihr nächster Umzug auf 2024, mögliche Oktoberfestbesuche würden ausfallen. Dabei sei das Vereinsleben der Trachtler in den vergangenen zwei Jahren "gleich null" gewesen, sagt Tschirner.

Und bis ins rund eine Stunde entfernte Schliersee seien Hotels während des Oktoberfests ausgebucht. Die Wiesnwirte sollten deshalb "einfach froh sein, wenn sie stattfindet", findet Tschirner.

Bedenken, die unter anderem "Hofbräu"-Wirt Steinberg gegenüber der "tz" geäußert hatte, waren etwa die gestiegenen Energiepreise. Etwa Gas werde in der Küche benötigt, um Hendl zu grillen. Ein anderer Wirt spricht von einem Oktoberfest nur ohne FFP2-Maske oder besonderen Sicherheitskontrollen. Für Christian Schottenhammel sind das alles "zweitrangige Fein-Daten".

Schottenhammel ist einer der Wirte des gleichnamigen Festzelts und Sprecher der Gastronomen in München. "Die Gemeinschaft der Wiesnwirte steht voll hinterm Oktoberfest", sagt er. Zur Not müsse man eben etwas kleiner anfangen, als das vor Pandemie und Krieg der Fall war – und über sechs Millionen Menschen zu Gast waren.

Energiepreise als Problem für Wiesn 2022?

Sollte das Gas nicht mehr zu bezahlen sein, dann gebe es eben "nur Brezn und Obazda zu essen", erklärt er. Und sollten die Wirte beim Oktoberfest 2022 womöglich etwas drauflegen müssen – "dann ist das eben so", findet Schottenhammel. Eine Entscheidung darüber, ob das Oktoberfest stattfinden wird, möchte die Stadt im April treffen.

Terminiert ist das Volksfest bislang auf den Zeitraum vom 17. September bis 3. Oktober. Gerüchte darüber, wie teuer das Festbier 2022 sein könnte, kursieren schon länger. Möglich erscheint ein Maßpreis von bis zu 14,50 Euro – und damit rund drei Euro mehr pro Liter als beim vergangenen Fest 2019.

Verwendete Quellen
  • "tz.de": Die Wiesn wackelt
  • Gespräche mit Angela Ofenstein, Christian Schottenhammel, Peter Inselkammer und Manfred "Theo" Tschirner
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