Pussy Riot: "Europa sponsert diesen Krieg"
Maria Aljochina von der russischen Punkband Pussy Riot ist kürzlich aus Russland geflohen – getarnt als Essenslieferantin. Bei einem Pressetermin in München erhob sie Vorwürfe gegen Europa.
Mit einer Konzerttour durch Städte wie München, Berlin, Hamburg, Amsterdam oder Lissabon will Pussy Riot gegen die Gleichgültigkeit der Menschen hier in Europa ankämpfen und Solidarität mit der Ukraine zeigen.
Maria Aljochina, Aktivistin und Mitglied der Gruppe, kann pazifistische Rufe nach einem Kompromiss zur raschen Beendigung des Ukraine-Krieges nicht verstehen.
"Was würden diese Leute sagen, wenn Putin in Deutschland einmarschieren würde? Gebt ihm Deutschland oder einen kleinen Teil?", sagte sie am Dienstag in München, wo die Band am Abend ein Konzert geben sollte.
Pussy Riot gibt Konzert in München
Um bei der "Pussy Riot Anti-War Tour" dabei zu sein, war die Aktivistin erst kürzlich aus dem Hausarrest in Russland geflohen – verkleidet als Essenslieferantin. Die elektronische Fußfessel trug sie am Dienstag, aus symoblischen Gründen, wie sie sagte. Sie wolle damit zeigen, was in ihrer Heimat geschehe.
Aljochina forderte, den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor ein internationales Gericht zu stellen. Menschenleben seien ihm und seinem Staat nicht wichtig. Dass der Westen nicht schon 2014 mit Sanktionen auf die Annektion der Krim durch Russland reagiert habe, habe sie schockiert. Stattdessen habe man mit ihm Hände geschüttelt.
Jetzt rief die Musikerin dazu auf, so rasch wie möglich kein Gas und Öl mehr aus Russland zu beziehen. "Europa sponsert diesen Krieg", sagte sie. Zur Hauptsendezeit werde im russischen Staatsfernsehen darüber geredet, Atombomben in europäische Städte zu schicken. "Wie könnt ihr diese Leute bezahlen?" Gespräche könnten sich Aljochina und ihre Bandkollegin Diana Burkot mit den Grünen vorstellen.