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IKEA Nürnberg: Darum verzögert sich das Bauvorhaben


Bauprojekt liegt auf Eis
Neuer Standort in Nürnberg: Ikea lässt die Stadt zappeln

  • Meike Kreil
Von Meike Kreil

Aktualisiert am 10.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ikea-Möbelhaus (Symbolbild): Kommt das schwedische Einrichtungshaus nun nach Nürnberg oder nicht? (Quelle: IMAGO/Manfred Segerer)

Es war die Schlagzeile im Dezember 2015: Ikea will nach Nürnberg! Doch seit Jahren liegt das Vorhaben brach, genauso wie das dafür vorgesehene Areal an der Regensburger Straße. Die Stadt Nürnberg wird ungeduldig.

Auf dem riesigen Areal an der Regensburger Straße in Nürnberg tut sich: nichts. Eigentlich soll hier ein neuer Ikea-Standort entstehen. Doch das Bauvorhaben verzögert sich. Wieso nur?

Die Antwort der Ikea-Zentrale darauf könnte nicht knapper ausfallen: "Wir haben bislang noch nicht entschieden, wie ein mögliches neues Konzept für Nürnberg aussieht."

Auf dem Gelände an der Regensburger Straße könnte so viel los sein: Besuchermassen, die sich durch die Gänge vorbei an "Billy" und "Pax" schieben. Kreischende Kinder im Bällebad. Verkäufer, die im Sekundentakt Hotdogs im Brötchen reichen. Stattdessen herrscht hier Leere.

Dabei ist das Areal nahe dem Stadion seit Langem plattgemacht. Ein paar Bagger und Lkw-Anhänger stehen hier, ein paar Container dort. Zuvor war auf dem Areal ein Stahlgroßhandel angesiedelt. 2018 hätte nach den anfänglichen Plänen von Ikea Baubeginn sein sollen, 2019 dann die Eröffnung.

Ikea hat Areal an der Regensburger Straße vor Jahren gekauft

Doch mit dem Bauvorhaben habe Ikea noch immer nicht begonnen, erklärt Michael Fraas, der städtische Wirtschaftsreferent. Dabei hat das Einrichtungshaus das Areal bereits vor Jahren gekauft. Mit dem Plan, ein Möbelhaus für den Nürnberger Süden und das südliche Umland zu errichten. Als zweiten Standort in Mittelfranken, neben dem in Fürth-Poppenreuth. Rund 60 gibt es in ganz Deutschland.

Ein Teil des Grundstückes sei bereits für potenzielle zukünftige Baumaßnahmen vorbereitet worden, heißt es auf Nachfrage von Ikea. Es wurde geschottert und baufälliger Gebäudebestand rückgebaut. Aktuell stelle Ikea das Grundstück temporär für Zwischennutzungen, zum Beispiel als Parkfläche, zur Verfügung.

Nach Angaben des Wirtschaftsreferenten war Ikea zuvor etwa zehn Jahre lang auf der Suche. Der Standort an der Regensburger Straße sei ideal, findet er: gute Autobahn-Anbindung, Zentrumsnähe. Damit die Verbindung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln besser würde, könnte eine Buslinie verlegt werden. So weit sind die Pläne vonseiten der Stadt bereits. Nun aber lasse der Konzern auf sich warten. Fraas versteht nicht, wieso der Konzern eine Vollbremsung eingelegt habe – und ein so großes Projekt so lange einfach liegen lasse.

Ikea kündigte Neuausrichtung an – seitdem herrscht Funkstille

2018 kündigte Ikea an, die Ausrichtung zu ändern. Mehr Online-Handel statt Standardhäuser. Der Konzern setzt neuerdings mancherorts auf Pop-up-Stores in der Innenstadt. Dem ist manche Neuplanung zum Opfer gefallen: So hat Ikea dem geplanten Neubau in Memmingen etwa eine Absage erteilt. An Nürnberg wurde damals weiter festgehalten. Jedoch: Ikea wollte seine Planungen überarbeiten.

Wie genau das Möbelhaus an der Regensburger Straße aussehen soll, darauf konnten sich Stadt und Unternehmen bisher nicht einigen. Auch, weil die Stadt schlicht nicht wisse, was Ikea aktuell plane. Anfangs war ein stationäres, herkömmliches Möbelhaus geplant. Das sieht laut Fraas auch der Bebauungsplan vor. Doch Ikea habe zwischenzeitlich ein "bloßes Online-Auslieferungszentrum" ins Spiel gebracht. Ein solches Logistikzentrum würde die Stadt nicht akzeptieren, so Fraas. "Das würde auch der Bebauungsplan nicht hergeben."

Auf welche Variante Ikea nun setzt? "Seit 2018 warten wir auf die neuen Planungen", teilt Fraas mit. "Wir haken alle drei Monate bei Ikea nach." In der Aussage schwingt Ungeduld mit.

Keine Entscheidung bei Ikea in Sicht

Eine Nachfrage beim Konzern ergibt, dass eine Entscheidung wohl auch nicht so bald fallen werde. Es heißt: "Wir gehen jetzt Schritt für Schritt weiter und werden sukzessive auch die Planungen für mögliche weitere neue Standorte wie einen Neubau in Nürnberg wieder aufnehmen." Dies werde sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine nach wie vor sichere Zusage an den Standort Nürnberg klingt anders.

Nach mehrfacher Nachfrage, ob Ikea nun am Standort Nürnberg festhält oder nicht, versichert ein Sprecher: "Nürnberg spielt in unserer Expansion nach wie vor eine Rolle." Doch Einkaufs- und Mobilitätsverhalten der Kunden würden sich in der heutigen Zeit stetig verändern. Die Entwicklung eines passenden Konzepts für Nürnberg und den Standort an der Regensburger Straße sei vonnöten. Immerhin: "Wir sehen Potenzial, auch im Nürnberger Markt weiter zu wachsen."

Dennoch sind viele Fragen offen, die der Konzern der Stadt Nürnberg schuldig bleibt. Der Wirtschaftsreferent hält fest: "Der Ball liegt bei Ikea."

Fest steht: Die Stadt Nürnberg könnte das Geld, das der Möbelriese in die Nürnberger Kassen spülen würde, gut gebrauchen. Ein Ikea würde die Attraktivität der Stadt erhöhen, erklärt Fraas. Das Möbelhaus sei ein Besuchermagnet, weshalb sie es trotz allem nach wie vor mit offenen Armen empfangen würden.

Bei Bekanntmachung der Pläne sprach der Ikea-Expansionschef 2015 laut einem Bericht der "Nürnberger Nachrichten" von 80 Millionen Euro Investition, 200 neuen Arbeitsplätzen und rund 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf zwei Stockwerken. Demnach plante das Unternehmen mit 2,5 Millionen Besuchern pro Jahr.

Verwendete Quellen
  • Nachfrage bei Dr. Michael Fraas
  • Mehrfache Nachfrage bei Ikea
  • Ikea: Homepage
  • Nürnberger Nachrichten: Bericht vom 17.12.2015
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