Urteil am Landgericht Nürnberg Attacke im Reisebus auf A9: Täter kommt in die Psychiatrie
Ein 31-Jähriger wird wegen eines Angriffs auf einen Fahrgast in einem Reisebus auf der A9 in Mittelfranken in einer Psychiatrie untergebracht. Das entschied das Landgericht in Nürnberg am Montag.
Der Mann hatte im vergangenen September auf der Autobahn 9 in Mittelfranken in dem Reisebus auf dem Weg nach Belgrad einen schlafenden 20-Jährigen mehrmals geschlagen und heftig gegen den Kopf getreten. Das Gericht wertete das als versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung.
Der Vorfall hatte für viel Aufsehen gesorgt. Die Polizei vermutete zunächst eine bewaffnete Geiselnahme oder einen Anschlag, weil in einem Notruf von Terrorist und Pistole die Rede gewesen war. Sie rückte mit zahlreichen Kräften aus. Die Autobahn wurde bei Hilpoltstein gesperrt. Ein Spezialeinsatzkommando nahm den Verdächtigen schließlich fest.
Urteilsverkündung: Gefahr für die Allgemeinheit
Ein Gutachter stellte bei ihm später eine paranoide Schizophrenie fest. Aufgrund von Wahnvorstellungen habe er geglaubt, dass das Opfer ihn töten wollte, sagte der Vorsitzende Richter Markus Bader bei der Urteilsverkündung. Deshalb sei er bei der Tat nicht schuldfähig gewesen. Auch künftig sei damit zu rechnen, dass er ähnliche Straftaten begehe. Deshalb stelle er eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Artikel wurde am 20. Juni 2022 um 15.15 Uhr aktualisiert.
- Nachrichtenagentur dpa