Aktivisten ketten sich an Protest gegen Pavian-Tötung im Nürnberger Tiergarten

Seit Monaten schlägt die im Raum stehende Tötung von Affen im Nürnberger Tiergarten hohe Wellen. Nun kommt es direkt vor dem Gehege der Tiere zu einem Protest.
Aktivisten der Gruppierung "Animal Rebellion" demonstrieren am Sonntag im Tiergarten Nürnberg gegen die Tötung von dort lebenden Guinea-Pavianen. Auf Bildern eines Reporters sowie einem Video, das die Gruppe selbst auf Instagram veröffentlichte, sind mehrere Demonstranten zu sehen, die sich an ein Geländer vor dem Gehege der Affen gekettet haben.
Auf Plakaten der Aktivisten ist unter anderem "Lasst die Paviane frei" und "Tiere töten ist ein Verbrechen" zu lesen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Nachfrage erklärte, hätten sich insgesamt sechs Personen angekettet. Er sprach von einer ruhigen Lage. "Es ist alles sehr friedlich und entspannt."
Polizei versucht Lösung für die Lage zu finden
Derzeit sei man dabei, eine Lösung zu finden. "Wir versuchen mit den Personen zu sprechen", sagte der Polizeisprecher. Dies gestalte sich jedoch schwierig, da es sich bei der Demonstration um einen sogenannten "Silent-Protest", also einen stillen Protest, handle. Der Tiergarten sei weiter normal geöffnet, das Besucheraufkommen rund um die Situation halte sich in Grenzen.
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Emilia Schüler, Pressesprecherin der Gruppe sagte dem Reporter, dass die Aktivisten so lange bleiben würden, bis sie von der Polizei von den Ketten gelöst und aus dem Zoo getragen werden. Ziel der Aktion sei es, die Tötung von 20 Pavianen zu verhindern, welche seit Monaten im Raum steht. Zuletzt hatten sich bereits mehrere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen in der Sache mit einem dringenden Appell an den Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrats gewandt.
Pavian-Gruppe in Nürnberg zu groß geworden
Der Nürnberger Tiergarten hatte im Februar 2024 angekündigt, einige seiner Guinea-Paviane zu töten, sollte sich für diese keine Abnehmer finden. Als Grund nannte die städtische Einrichtung, dass die Gruppe zu groß für die vorhandene Anlage geworden sei. Die Überpopulation führe dazu, dass es vermehrt zu Konflikte innerhalb der Gruppe mit Verletzungen der Tiere komme.
Mögliche Abgaben der Affen scheiterten bislang. Mehrere Institutionen hätten zwar angeboten, Tiere zu übernehmen, seien aber nach Einschätzung des Tiergartens ungeeignet gewesen oder hätten keine ausreichenden Informationen zu ihren Haltungsbedingungen geliefert. Zuletzt erklärte der Tiergarten, in Kontakt mit einem Primatenschutzzentrum in Wales zu stehen.
- Telefinat mit der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken
- Reporter vor Ort
- instagram.com: Profil von @animalrebellion_de
- Frühere Berichterstattung