Die Corona-Krise hat die Veranstalter von Messen gleich zu Beginn der Pandemie erreicht. Die "NürnbergMesse" sitzt zwar auf einem finanziellen Polster – doch der Schaden könnte noch lange nachwirken.
Die "NürnbergMesse" als einer der größten Messeveranstalter in Deutschland muss wegen der Corona-Krise große Pläne verschieben: In den bisher rund drei Monaten der Pandemie seien der Messegesellschaft bereits 70 Millionen Euro an Umsatz verloren gegangen, sagten die Geschäftsführer Roland Fleck und Peter Ottmann in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Investitionen in Höhe von 60 Millionen Euro, vor allem für den Bau eines neuen Bürogebäudes, seien zunächst einmal aufgeschoben worden.
Die Messegesellschaften gehörten zu den ersten, die von der Krise betroffen waren. In Nürnberg kamen konkret bereits zu einem der Flaggschiffe des Messejahres, der Deutschen Spielwarenmesse, weniger Besucher als erwartet, vor allem aus China. Auch die große Branchenleitmesse "BioFach" hatte weniger Besucher als im Vorjahr.
Inzwischen können bis auf weiteres gar keine Messen und Fachausstellungen mehr stattfinden – das Gelände mit einer Ausstellungsfläche von 180.000 Quadratmetern steht genauso leer wie die 17 Restaurants und Cafeterien.
"Die Parkhäuser haben wir zum Teil vermietet, etwa an Autovermieter", sagte Geschäftsführer Roland Fleck. "Das ist aber ein Tropfen auf den heißen Stein."
Die Corona-Krise könnte vergleichsweise lange nachwirken
Das Jahr 2020 hätte eigentlich ein weiteres Rekordjahr in der Geschichte der Messegesellschaft werden sollen, die je zur Hälfte von der Stadt Nürnberg und dem Freistaat Bayern getragen wird. 350 Millionen Euro Umsatz waren angestrebt, 70 Millionen mehr als 2019. Nun wird am Ende des Jahres ein Minus stehen.
"Wir haben uns mit sehr erfolgreichen Jahren in der Vergangenheit ein Polster angelegt, davon können wir nun zehren", sagte Ottmann. Die Corona-Situation werde die "MesseNürnberg" dennoch lange beschäftigen. Nach der Finanzkrise habe es drei bis vier Jahre gedauert, bis das alte Niveau wieder erreicht worden sei. Die Corona-Krise scheint jedoch tiefer zu sitzen.
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Die Messe sei ein enormer Wirtschaftsfaktor auch für die Stadt Nürnberg und darüber hinaus. Die von der der "NürnbergMesse" ausgelösten Kaufkrafteffekte liegen einer Studie des ifo-Institutes zufolge bei 1,65 Milliarden Euro pro Jahr.
- Nachrichtenagentur dpa