Erneut wird mit einer Montagsdemonstration gegen "Stuttgart 21" protestiert – genau genommen zum 500. Mal. Doch das ist nicht das einzige Jubiläum im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben.
Zehn Jahre nach der ersten Montagsdemonstration gegen "Stuttgart 21" rufen die Gegner des Bahn-Bauprojekts zum 500. Mal zum Protest gegen den Tiefbahnhof auf. Beim "runden Protest" am kommenden Montag (3. Februar/18 Uhr) rechnen die Veranstalter nach eigenen Angaben mit mehreren tausend Teilnehmern vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Die Reihe der Montagsdemos gehört zu den am längsten andauernden Bürgerprotesten wesentlichen Umfangs in Deutschland.
Am 26. Oktober 2009 hatte sich erstmals ein Grüppchen versammelt, um ihrem Unmut über das Milliarden-Bahnprojekt Nachdruck zu verleihen. Damals zählten die Veranstalter nach eigenen Angaben vier Teilnehmer. Schon im Sommer 2010 gingen Zehntausende Gegner der unterirdischen Station mit Anbindung an die Neubaustrecke nach Ulm auf die Straße. Trauriger Höhepunkt war der "schwarze Donnerstag", an dem bei Protesten laut Innenministerium mehr als 160 Menschen verletzt wurden. In den vergangenen Jahren sind die Teilnehmerzahlen bei der Demo deutlich geringer geworden.
Bauprojekt feiert auch Jubiläum
Nur einen Tag vor der 500. Montagsdemo feiert auch der erklärte Gegner der Demonstranten, die Bahn, einen runden Jahrestag: Vor zehn Jahren rollten die ersten Bagger an, es war der Baustart des Projekts.
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Das Projekt "Stuttgart 21" steht seither für die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart. Es trägt nach Ansicht der Bahn dazu bei, die Reisezeiten im Fern- und im Regionalverkehr erheblich zu verkürzen. Inklusive aller Brücken und Zubringertunnel zum neuen Tiefbahnhof in Stuttgart soll das Projekt nach letzten Schätzungen 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden. Am 14. Dezember 2025 soll der Hauptbahnhof in Betrieb genommen werden.
- Nachrichtenagentur dpa