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Stuttgart/Baden-Württemberg: Mehr als 100 Täuschungsversuche mit falschen Impfpässen


"Fälle scheinen sich zu häufen"
Mehr als 100 Täuschungsversuche mit Fake-Impfpässen

Von dpa
Aktualisiert am 23.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Moderna-Aufkleber in einem Impfpass (Symbolbild): Experten gehen von einer "gewissen Dunkelziffer" beim Betrug aus.Vergrößern des BildesModerna-Aufkleber in einem Impfpass (Symbolbild): Experten gehen von einer "gewissen Dunkelziffer" beim Betrug aus. (Quelle: Marijan Murat/dpa-bilder)
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Immer wieder versuchen Menschen, sich digitale Corona-Impfzertifikate zu erschleichen, so auch in Baden-Württemberg. Das Problem: Die Impfausweise sind nicht fälschungssicher.

Der Landesapothekerverband (LAV) in Baden-Württemberg warnt vor Ungeimpften, die sich mithilfe gefälschter Impfausweise digitale Zertifikate verschaffen. "Die Fälle scheinen sich zu häufen", sagte der stellvertretende LAV-Geschäftsführer, Frank Eickmann, in Stuttgart. "So spiegelt uns das auch die Polizei." Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg liegt die Zahl der gemeldeten Fälle derzeit "im unteren dreistelligen Bereich".

"Es wird dabei aber eine gewisse Dunkelziffer geben", sagte LAV-Sprecher Eickmann. "Es gibt in solchen Fällen keine Meldepflicht für Apotheken." Das Hauptproblem bei der Ausstellung von digitalen Corona-Impfzertifikaten sei, dass Impfausweise nicht fälschungssicher sind. "Es gibt keine Sicherheitsmerkmale wie ein Wasserzeichen", sagte Eickmann.

Außerdem würden die Daten nicht aktualisiert: Wenn jemand heirate oder umziehe, könnten sich die Angaben auf dem Impfbuch von denen auf dem ebenfalls vorzuzeigenden Personalausweis unterscheiden.

So werden Apotheken misstrauisch

"Was bleibt, ist, dass die Apotheken nach bestem Wissen und Gewissen prüfen", sagte Eickmann. Dabei würden Stempel von Hausarztpraxen genau so unter die Lupe genommen wie Chargen-Nummern der Impfstoffe. "Es ist auch nicht ganz selten, dass in Impfausweisen kein einziger Eintrag außer zwei Corona-Impfungen enthalten ist", sagte Eickmann. Dann werde das Dokument ebenfalls genauer geprüft. "Am Ende haben wir aber keine endgültige Fälschungssicherheit."

Zuletzt hatte die Polizei unter anderem aus Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) und Mengen (Landkreis Sigmaringen) mutmaßliche Fälle von gefälschten Impfnachweisen gemeldet. Insgesamt fünf Männer und eine Frau hatten versucht, damit digitale Impfnachweise in Apotheken zu erhalten. In beiden Fällen wurden die Mitarbeiter stutzig: So war in den Impfbüchern der beiden Männer in Mengen nach Angaben der Polizei Impfstoff eingetragen, der im angegebenen Impfzentrum gar nicht gespritzt wurde.

Geldstrafen und mehrere Jahre Haft drohen

Es handle sich in solchen Fällen "überwiegend" um Einzeltäter, die auf ein "geringes Entdeckungsrisiko" vertrauten, sagte ein LKA-Sprecher. "Straf- und zivilrechtliche Konsequenzen werden hierbei vorsätzlich in Kauf genommen."

Wer Impfausweise fälscht, kann demnach wegen Gebrauchs unrichtiger Dokumentation oder Urkundenfälschung vor Gericht landen. Je nach Art des Falls seien auch Ermittlungen wegen Körperverletzung möglich, teilte das LKA mit. Als Konsequenzen einer Verurteilung könnten Geldstrafen oder mehrere Jahre Haft drohen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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