Obdachlose in Ulm sollen im Winter Schutz in Schlafkapseln finden. Die mobile Konstruktion soll Menschen vor dem Erfrieren retten. Doch es gibt auch Kritik an den "Ulmer Nestern".
Zwei mobile Schlafkapseln sollen wohnungslose Menschen in Ulm vor dem Erfrierungstod schützen. Die Resonanz auf die sogenannten "Ulmer Nester" wird in einer mehrmonatigen Probephase wissenschaftlich untersucht, wie Franziska Vogel von der Abteilung für Soziales der Stadtverwaltung mitteilte.
Es handelt sich um aufklappbare Holzkonstruktionen mit Liegefläche im Inneren. Sie richten sich an Menschen, die bestehende Angebote der Wohnungslosenhilfe wie beispielsweise Übernachtungsheime meiden.
Kritiker beanstandeten im Vorfeld die geringe Höhe und den Mangel an Sanitäreinrichtungen – ebenso die Optik des Erstentwurfs, die an einen Sarg erinnere. Der Erstentwurf sei überarbeitet, viel massiver und in schönen Farben gestaltet worden, sagte Vogel.
Wohnungslose selbst hätten das Projekt bei einer Vorstellung durchweg positiv aufgenommen. Die Stadt will mehrere Standorte testen, die weder mitten im öffentlichen Geschehen noch völlig abgeschieden liegen. Ein "Ulmer Nest" wurde zum Projektstart am Alten Friedhof aufgestellt.
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Die Schlafkapseln sind als Überlebensschutz für die Dauer einer Nacht angelegt. Vogel: "Grundsätzlich ist unser Ziel, dass obdachlose Menschen auch wieder in eigenem Wohnraum unterkommen."
- Nachrichtenagentur dpa