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Geldautomaten-Sprengungen: Land und Banken bündeln Kräfte


Wiesbaden
Geldautomaten-Sprengungen: Land und Banken bündeln Kräfte

Von dpa
18.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Gesprengter GeldautomatVergrößern des BildesPolizisten untersuchen einen gesprengten Geldautomaten. (Quelle: Björn Habel/5vision.media/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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In Hessen wollen Land und Banken künftig stärker gemeinsam gegen schwerkriminelle Geldautomatensprenger kämpfen. Am Mittwoch gründeten mehr als ein Dutzend Kreditinstitute und das Innenministerium in Wiesbaden eine Allianz. Damit soll die Zahl von Automatensprengungen signifikant gesenkt werden, um insbesondere die Gefahr für Menschen weiter zu minimieren, erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU).

Unter anderem soll die Prävention an Standorten erhöht werden, für die das Risiko einer Sprengung besonders hoch ist. Zu den vorbeugenden Maßnahmen zählen laut Ministerium Videoüberwachung, Schließzeiten über Nacht und Einfärbeschutz der Scheine.

Im vergangenen Jahr wurden den Angaben zufolge 56 Automaten in Hessen beschädigt und zum Teil vollständig in die Luft gejagt. Dies sei ein Anstieg der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um rund 90 Prozent, sagte Beuth. Die Tätergruppen stammen meist aus dem Ausland, speziell aus den Niederlanden.

Im laufenden Jahr seien bereits 16 Fälle registriert worden mit einer Beutesumme von 270.000 Euro, sagte der Innenminister. Dabei sei jedoch zusätzlich rund das Zehnfache der Summe an Sachschäden angefallen. "Die skrupellosen Täter setzen mittlerweile überwiegend hochgefährliche Festsprengstoffe ein, die ganze Filialen verwüsten und dabei rücksichtslos die Leben von unbeteiligten Dritten, wie Anwohner und Bankkunden, gefährden", erklärte Beuth.

Ziel der Allianz sei, dass Geldautomatensprengungen künftig der Vergangenheit angehören, sagte der Präsident des hessischen Landeskriminalamtes, Andreas Röhrig. Vorbild sei der Kampf gegen Bankraube, die in den 1980er Jahren noch ein häufiges Delikt waren. Inzwischen seien die technischen Sicherungen in den Filialen so weit vorangetrieben worden, dass die Zahl fast gegen Null gehe.

Nach dem Anstieg von Geldautomatensprengungen im vergangenen Jahr war in Hessen Ende 2021 eine Besondere Aufbauorganisation (BAO effectus) im Landeskriminalamt zu diesem Delikt gegründet worden. Die Beamten haben unter anderem ein Risikoanalysetool entwickelt, um für einzelne Automaten besser prognostizieren zu können, wie groß die Wahrscheinlichkeit einer Sprengung ist. Dafür haben auch die Banken wichtige Daten etwa zu den Standorten und der Sicherheitstechnik geliefert, wie das Ministerium mitteilte.

LKA-Sicherheitsexperten hatten mit einer ähnlichen Prognosesoftware bereits sehr gute Erfahrungen beim Kampf gegen Einbrüche gemacht. Diese inzwischen standardisierte Datenanalyse sei ein Grund, warum die Zahl der Einbrüche in Hessen von 2017 bis 2021 um mehr als die Hälfte habe gesenkt werden können, erläuterte das Ministerium.

LKA-Präsident Röhrig zeigte sich überzeugt, dass sich im Kampf gegen Geldautomatensprenger die Zusammenarbeit mit den Banken auszahlt. Schließlich sei eine solche Kooperation Grundlage dafür, dass die Fallzahl in den Niederlanden deutlich geringer sei und die Täter ins benachbarte Ausland auswichen. Die hessische Allianz will in den kommenden Monaten unter anderem den Wissenstransfer mit den Herstellern von Geldautomaten sowie der Austausch mit der Justiz und der Bundesbank intensivieren.

"Das koordinierte Vorgehen wird helfen, die Geldautomatensprengungen in Hessen wirksam zu bekämpfen", erklärte auch Holger Dietz, Abteilungsdirektor beim Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen. Das Vorstandsmitglied der Wiesbadener Volksbank, Jürgen Schäfer, ergänzte: "Die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit den hessischen Sicherheitsbehörden ist der Schlüssel für noch mehr Sicherheit."

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