Das Gesundheitsamt hat in den letzten drei Wochen acht Masernfälle in Wuppertal festgestellt – und ruft nun die Bürger dazu auf, ihren Impfschutz zu kontrollieren. Am Montag ist ein weiterer Verdachtsfall bekannt geworden.
Wie die Stadt Wuppertal am Freitag mitteilte, habe das Gesundheitsamt bei den acht Fällen, die sie in den vergangen drei Wochen festgestellt hatten, insgesamt 400 Personen ermittelt, die gegebenenfalls in Kontakt mit den Erregern gekommen sein könnten. Am Montag bestätigte Matthias Buntrock-Schweer vom Gesundheitsamt einen weiteren Verdachtsfall.
Erste Folgen: Es wurden bereits gegen nicht ausreichend immunes Personal und 19 Kinder und Jugendliche vorsorglich ein sogenanntes Betretungsverbot für Kindertagesstätten und Schulen ausgesprochen. Es gilt 21 Tage.
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Die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Ute Wenzel, hofft, "dass der Masernausbruch in den anstehenden Sommerferien abklingt, wenn es weniger Kontakte von Kindern und Jugendlichen in großen Gruppen gibt", heißt es in einer Mitteilung der Stadt Wuppertal.
Masern gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen einher, bis sich später ein Hautausschlag bildet, der charakteristisch für die Krankheit ist. Die Krankheit schwächt zunächst das Immunsystem und kann in seltenen Fällen tödlich enden. Deswegen ruft das Gesundheitsamt Bürgerinnen und Bürger dazu auf, "den eigenen Impfschutz zu kontrollieren und gegebenenfalls vervollständigen lassen."
2017 hatte es einen größeren Masernausbruch in Duisburg gegeben, 2018 in Köln. Danach waren die Masern-Infektionen in Nordrhein-Westfalen wieder deutlich zurückgegangen.
Masernimpfungen sind noch nicht verpflichtend. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte diese jedoch zuletzt mit einem Gesetzesentwurf in Diskussion gebracht, der eine Impfpflicht ab März 2020 für Kinder und das Personal in Kitas und Schulen vorsieht.
- Mitteilung der Stadt Wuppertal
- Nachrichtenagentur dpa