Nach Auffassung der Lehrergewerkschaft GEW nimmt an Brandenburgs Schulen die verbale Gewalt von Schülern gegen Lehrer zu. Die Situation habe sich zugespitzt, sagte der GEW-Landesvorsitzende Günther Fuchs am Freitag in Potsdam. Dabei spiele sich vieles in einer Grauzone ab, nicht jeder Kollege äußere sich dazu. Grund für die Gewalt seien Veränderungen in der Gesellschaft, die sich auch in den Schulen vollzögen. Außerdem habe die Anonymität von Strukturen etwa durch größere Einzugsgebiete von Schulen zugenommen, erläuterte Fuchs.
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"Ich glaube, dass wir mehr Zeit für die individuelle Betreuung brauchen und klar und eindeutig Grenzlinien ziehen müssen, wo gegen Normen verstoßen wird", sagte Fuchs auf Anfrage weiter. Die Nachfrage nach Fortbildungsangeboten für Lehrer der GEW etwa zur Konfliktvermeidung wachse, entsprechende Seminare seien teilweise überbucht.
Nach Wahrnehmung des Bildungsministeriums Brandenburg ist Gewalt gegen Lehrer kein systemisches Phänomen. "Wenn es ein Problem wäre, hätten wir davon gehört", sagte ein Sprecher. Zwar gebe es eine Meldepflicht etwa bei größeren Straftaten. Dabei handele es sich aber um Einzelfälle, die nicht gezählt würden.