Das Smartphone-Spiel "Pokémon Go" ist nach gut zwei Wochen Wartezeit, für die sich Co-Entwickler Junichi Masuda in aller Form entschuldigte, am Freitag auch in Japan - dem Geburtsland der Pokémon-Monster - an den Start gegangen. Zuvor war die App bereits in rund 30 anderen Ländern veröffentlicht worden und hatte einen wahren Hype ausgelöst. Leider häufen sich zur Zeit wieder die "Anmeldung fehlgeschlagen"-Probleme - der Japan-Start stresst die Server von Entwickler Niantic Labs.
Hype um neues Spiel
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Pokémon-Hatz jetzt auch auf dem japanischen Heimatmarkt
In Pokémon Go werden auf dem Display virtuelle Monster in die reale Umgebung eingeblendet. Auf der Jagd nach den Figuren sind die Spieler dabei häufig so in das Spiel vertieft, dass mancher von seinem Umfeld kaum etwas wahrnimmt. Angesichts von Berichten aus dem Ausland, wo es bereits mehrere Unfälle mit unaufmerksamen "Pokémon"-Spielern gab, rief die japanische Regierung die eigene Bevölkerung zu erhöhter Vorsicht auf. "Wenn man sich ansieht, was in Übersee passiert ist, sollten die Leute ihre Smartphones sicher benutzen", sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga. In der Hauptstadt Tokio rief die besorgte Polizei die Bürger auf, ihre Smartphones nicht beim Gehen zu nutzen.
Japaner auf der Jagd
Doch kaum ist das Spiel im eigenen Land angekommen, konnten die ohnehin spieleverrückten Fans kaum an sich halten. In der Stadt Akita im hohen Norden des fernöstlichen Inselreiches versteckte sich ein Oberschüler vor seinen Lehrern, um ungestört "Pokémon Go" zu spielen. "Ich bin schon seit meiner Grundschulzeit "Pokémon"-Fan", erzählte der Schwänzer einem Reporter. In der südwestlichen Stadt Fukuoka wurde ein 18-Jähriger "Pokémon"-Spieler um Haaresbreite von einem Auto erfasst, wie Kyodo berichtete. In der Millionen-Stadt Osaka fiel ein Oberschüler beim Spielen eine Treppe runter. Japans Bahngesellschaften forderten die Zuggäste eindringlich auf, die App nicht zu benutzen, während sie auf dem Bahnsteig auf einen Zug warten. Generell solle niemand Smartphones benutzen, während er auf dem Bahnsteig gehe, das habe man immer wieder erklärt, hieß es.
Beim Japan-Release von Pokémon Go arbeitet Nintendo eng mit dem Nippon-Franchise der Fastfood-Kette McDonalds zusammen. In rund 400 Filialen wurden dabei "Gyms" angelegt, in denen sich die Pokémon-Spieler virtuelle Kämpfe liefern können. Weitere 2500 über das ganze Land verteilte Filialen wurden als "Pokéstops" eingerichtet, in denen man begehrte Mini-Monster und Items ergattern kann.
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