Bittere Pleite gegen Lettland: Deutschland schon raus
Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Eishockey-WM in Dänemark nach einer weiteren Niederlage bereits in der Vorrunde ausgeschieden.
Zweieinhalb Monate nach dem Olympia-Finale von Pyeongchang ist das neuformierte deutsche Eishockey-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft in Dänemark in der Vorrunde gescheitert. Nach dem 5:1 (3:1, 0:0, 2:0) von Finnland am Samstagabend in Herning gegen Top-Favorit Kanada ist das frühe Turnier-Ende des verjüngten Olympia-Zweiten besiegelt.
Die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm hat nach dem eigenen 1:3 gegen Lettland am Samstag keine Chance mehr auf einen Platz unter den besten Vier in der Gruppe, auch wenn ihr in den beiden abschließenden Partien gegen Finnland und Kanada noch Überraschungen gelingen sollten.
Das erste Turnier-Tor von Silbergewinner Dominik Kahun (49. Minute) war zu wenig. Ronalds Kenins (37.), Guntis Galvins (41.) und Andris Dzerins (48.) hatten zuvor für die Entscheidung zugunsten der Letten gesorgt, gegen die Deutschland in den vergangenen beiden Jahren in brisanten Partien immens wichtige Erfolge gefeiert hatte.
Erster großer Rückschlag unter Sturm
2016 und 2017 hatte Sturm das Nationalteam jeweils ins Viertelfinale geführt. Nun gibt es den ersten großen Rückschlag unter Bundestrainer Marco Sturm. Nur gegen den krassen Außenseiter Südkorea hat die DEB-Auswahl bislang bei dieser WM gewonnen.
"Wir brauchen jeden Mann heute. Wir müssen bissiger, härter sein als der Gegner. Dann können wir die Letten heute schlagen", sagte Sturm unmittelbar vor Spielbeginn bei Sport1. Wie vom Coach gefordert legte die deutsche Auswahl angeführt von einem starken NHL-Star Leon Draisaitl mit viel Tempo und Intensität gegen den unbequemen Gegner los. Gewillt ihren verpatzten Start mit drei Niederlagen aus drei WM-Spielen wettzumachen, traten sie auch defensiv lange diszipliniert auf. Das Einzige, was fehlte, war ein Tor.
Enttäuschung für das DEB-Team
Kurz vor Ende des ersten Abschnitts kassierte Topstürmer Draisaitl nach einem Check gegen den Kopf eine Disziplinarstrafe. Zehn Minuten musste der beste deutsche Eishockey-Spieler auf der Strafbank verbüßen. Auch ohne den 22 Jahre alten Angreifer der Edmonton Oilers machten die Deutschen Druck, blieben aber zu wenig zwingend.
Dass Marc Michaelis und Marcel Noebels allein vor dem lettischen Torhüter Elvis Merzlikins kurz vor Ende des Mitteldrittels die Führung verpassten, rächte sich dann. Fast im Gegenzug jubelten die Letten, DEB-Goalie Niklas Treutle war machtlos. 15 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels sah der Nürnberger dann beim vorentscheidenden Gegentor durch Galvins etwas unglücklich aus.
Vor zwölf Monaten hatte Sturms Mannschaft bei der Heim-WM in Köln das Alles-oder-Nichts-Spiel um den Einzug ins Viertelfinale im Penaltyschießen gegen Lettland für sich entschieden. In Riga machten die Deutschen gegen den Gastgeber im September 2016 die Qualifikation für Olympiaperfekt. Diesmal verließen sie enttäuscht das Eis.