Formel 1 in Mexiko Norris-Geniestreich: McLaren-Pilot holt die WM-Führung

Beim Rennen in Mexiko-Stadt kommt es direkt beim Start zu wilden Szenen. Am Ende schnappt sich der Brite Platz eins im Titelrennen von seinem Teamkollegen. Ein Fahrer überrascht – und Nico Hülkenberg erlebt eine Enttäuschung.
Das Titelrennen in der Formel 1 nimmt immer weiter an Fahrt auf: Durch einen überzeugenden Start-Ziel-Sieg beim Großen Preis von Mexiko hat sich Lando Norris die Führung in der WM-Wertung von seinem McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri geschnappt.
Der Brite fuhr auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez souverän zum Erfolg – und liegt in der WM-Wertung mit nun 357 Punkten einen Zähler vor Piastri (356), der das Rennen auf Platz fünf beendete.
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Zweiter wurde Charles Leclerc (Ferrari) vor Titelverteidiger Max Verstappen (321), der auf das führende Duo Norris/Piasti weiter verkürzen konnte. Auf Platz vier landete völlig überraschend Haas-Pilot Oliver Bearman.
Nico Hülkenberg erlebte indes ein bitteres Rennen: Der einzige Deutsche im Fahrerfeld musste seinen Sauber in der 28. Runde in der Box abstellen.
So lief das Rennen
Norris erwischte einen Top-Start und verteidigte Platz eins ziemlich souverän. Dahinter wurde es eng, hart und staubig. Hamilton kam an Leclerc ran, beide fuhren gleichauf. Und dann schob sich auch noch Verstappen daneben. Drei nebeneinander - Verstappen musste mit der linken Fahrzeugseite durchs Gras, um eine Kollision zu vermeiden.
"Ich bin eingequetscht worden wie verrückt", klagte Verstappen über Funk. Die nachfolgende Schikane musste er abkürzen, letztlich reihte er sich wieder als Vierter ein - was George Russell im Mercedes erzürnte. Der Brite, der sich gern auch immer wieder verbal mit Verstappen duelliert, forderte umgehend eine Strafe. Diese bekam Verstappen aber nicht.
Dafür wurde er ein paar Runden später von Oliver Bearman im Haas überholt. Schon nach dem zweiten Training, das Verstappen mit der Tagesbestzeit beendet hatte, hatte er Sorgen über die Leistung über längere Distanzen geäußert. Das Rennen entwickelte sich dann für Verstappen auch zur etwas quälenden Schwerstarbeit, während Norris ganz vorn das Rennen dominierte.
Leclerc lag deutlich als Zweiter zurück, danach kam Hamilton. Allerdings musste der siebenmalige Champion beim Reifenwechsel eine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen. Die Rennleitung ahndete ein Manöver gegen Verstappen, als Hamilton abkürzte. Als 14. reihte sich Hamilton, der beste Chancen auf seinen ersten Podestplatz im Ferrari gehabt hatte, wieder ein.
Als Verstappen nach seinem Reifenwechsel zurück auf die Strecke kam, fiel er zunächst auch hinter Piastri zurück: Platz acht für den Niederländer, der fünf der bisher neun Rennen in Mexiko-Stadt seit der Rückkehr 2015 gewonnen hatte. Hätte Norris nicht die Hände am Steuer lassen müssen, hätte er sie sich genüsslich reiben können.
Allerdings zeigte Verstappen taktisch und fahrerisch, warum er als einer der Besten in der Geschichte der Formel 1 gilt. Auf den weichsten Reifen fuhr er in einem von Beginn an schweren Rennen mit einem nicht ausreichend schnellen Auto noch aufs Podest. Eine virtuelle Safety-Car-Phase in der vorletzten Runde verhinderte noch eine Attacke auf Leclerc und damit auf Platz zwei.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
