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Schalke 04: Ist S04 reif für den Bundesliga-Aufstieg?


Krisenklub im Aufwind
Das könnte im Debakel enden

  • David Digili
Pro & KontraVon William Laing, David Digili

17.10.2025Lesedauer: 1 Min.
Auf Schalke bereits gefeiert: Der neue Coach Miron Muslić hat dem Klub neues Leben eingehaucht.Vergrößern des Bildes
Auf Schalke bereits gefeiert: Der neue Coach Miron Muslić hat dem Klub neues Leben eingehaucht. (Quelle: imago-images-bilder)
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Nach Jahren der Tristesse ist der FC Schalke zurück in der Erfolgsspur. Doch gelingt ihm wirklich die Rückkehr in die Bundesliga?

Der FC Schalke ist wieder da. Das zumindest lässt der Blick auf die aktuelle Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga vermuten. Die "Königsblauen" stehen nach rund einem Viertel der absolvierten Spiele auf einem Aufstiegsrang.

In Gelsenkirchen träumt man in diesen Tagen daher nun vom Aufstieg. Vor dem Duell bei Top-Team Hannover 96 (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei t-online) stellt sich daher die Frage:

Reicht es beim FC Schalke für die Rückkehr in die Bundesliga in dieser Saison?

Pro
William LaingSportredakteur

Ja, denn die Mannschaft brennt für Klub und Trainer

Beim FC Schalke passiert seit diesem Sommer Außergewöhnliches. Vom Sorgenkind des deutschen Profi-Fußballs ist der Revierklub binnen kürzester Zeit zu einer der heißesten Aktien im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga mutiert. Daran hat vor allem einer entscheidenden Anteil: Miron Muslić. Ohne Frage: Der 43-Jährige, der im Sommer vom englischen Drittligisten Plymouth Argyle kam, wird Schalke zurück in die Bundesliga führen, und zwar noch in dieser Saison.

Die Energie, die Muslić dem Verein Tag für Tag einimpft, gleicht einer in Gelsenkirchen so lang ersehnten Frischzellenkur. Schalke wird seit Wochen Stück für Stück revitalisiert, Schalke lebt endlich wieder – und das, obwohl der eigentlich schon für unzureichend abgestempelte Kader im Sommer nur punktuell verstärkt und mit Taylan Bulut das wohl größte Versprechen für die Zukunft abgegeben wurde. Der Verteidiger wechselte zu Besiktas Istanbul.

Die Schalker Mannschaft und ihre Fans brennen für ihren Klub, aber – und das ist der Kern des aktuellen Erfolgs – auch für ihren Trainer. Denn Muslić verkörpert an der Seitenlinie das, was sich jeder auf Schalke schon so lange gewünscht hat: Malocher-Mentalität und das richtige Maß an Identifikation mit dem Klub. Er erinnert dabei ausgerechnet an den Ex-Dortmunder Jürgen Klopp, über den der frühere Schalke-Profi Joel Matip zu Liverpooler Zeiten einmal sagte, "dass seine Mannschaften für ihn durchs Feuer gehen". Eine bessere Voraussetzung für den langfristigen Erfolg, in diesem Fall den Aufstieg, gibt es kaum.

Dazu passt: Die Mannschaft begeistert aktuell zwar nicht mit Spitzenfußball, überzeugt aber mit der richtigen Einstellung – und die ist in der 2. Bundesliga der Schlüssel für den Angriff auf die Spitzenplätze. Schalke gewinnt, von den eigenen Anhängern gepusht, seine Partien in erster Linie dank des unbändigen Kampfgeistes, den Muslić aus jedem seiner Profis bis zur Erschöpfung herauszukitzeln weiß. Die sechs Siege aus den ersten acht Saisonspielen sind dementsprechend das Ergebnis gemeinsamer, harter Arbeit. Das schweißt die Spieler Stück für Stück noch enger zusammen und wird bald in weitere Erfolgserlebnisse münden – auch gegen die schweren Gegner, mit denen Schalke sich in den kommenden Wochen messen muss. Denn der Grundstein für die königsblaue Bundesliga-Rückkehr ist gelegt. Im Sommer wird sie endgültig perfekt sein.

Kontra
David Digili
David DigiliSportredakteur

Nein, Schalke ist noch nicht bereit für den Aufstieg

Sechs von bisher acht Saisonspielen konnten die Gelsenkirchener gewinnen, der neue Trainer Miron Muslić wird bereits als Heilsbringer gefeiert. Bei aller aktuellen Euphorie aber müssen die Ergebnisse realistisch betrachtet werden.

Denn gegen wen wurden diese Siege eingefahren? Unter anderem gegen die beiden Aufsteiger Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld, gegen die in den ersten Wochen 2025/26 indisponierte Hertha oder gegen Kellerkind 1. FC Magdeburg. Die Schalker haben dabei keinen dieser Gegner klar geschlagen, im Gegenteil: Es waren teilweise zähe, teilweise zittrige, teilweise glückliche Auftritte. Das 2:0 in Magdeburg war bisher der einzige Sieg mit zwei Toren Unterschied, die meisten Partien waren harte Arbeit für die "Königsblauen". Mit zehn erzielten Toren ist S04 das zweitharmloseste Team in der oberen Tabellenhälfte, nur die Hertha und Kiel (neun) waren ungefährlicher. Die Schalker haben im Schnitt nur 44 Prozent Ballbesitz, nur zwei Klubs ligaweit (!) sind noch passiver.

Nein, diese Mannschaft hat – noch – nicht das Format für den Aufstieg, sie vermittelt nicht das Gefühl, richtig bereit zu sein für die Rückkehr auf die ganz große Bühne.
Ganz abgesehen vom Kader: Der hat sich kaum verändert. Noch immer stammen 20 Spieler aus jener Mannschaft, die in einer hochnotpeinlichen letzten Saison noch gerade so den Komplettabsturz in die 3. Liga verhindern konnte. Beim 2:1 am letzten Spieltag gegen Arminia Bielefeld kamen sogar zehn von ihnen zum Einsatz. Klar gesagt: Dieser Kader ist nicht gut genug für die Bundesliga.

"Um in der ersten Liga mitspielen zu können, braucht Schalke mindestens zehn neue Spieler" mahnte Ex-Trainer Peter Neururer bereits – und er hat recht. Durch die finanzielle Schieflage aber werden auch im Sommer 2026 keine großen personellen Sprünge möglich sein. Ein Aufstieg könnte dann im Debakel enden – und das fast schon traditionell fragile Gebilde S04 einmal mehr implodieren lassen.

Zumal die schweren Aufgaben erst noch kommen: Hannover 96 am Freitag, dann Mit-Aufstiegskandidat Darmstadt 98, dazu warten in der Hinrunde noch der Karlsruher SC (11. Spieltag), der bärenstarke Spitzenreiter Elversberg eine Woche darauf, am 14. Spieltag der aktuelle Tabellenvierte SC Paderborn. Spätestens dann wird Schalke wohl von der Realität eingeholt werden.

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