Vor Debüt von Hannes Wolf "Kopfschütteln": Magath kritisiert HSV für Trainer-Wahl
An diesem Freitag steht für den neuen HSV-Trainer Hannes Wolf in Magdeburg der erste Härtetest an. Doch ausgerechnet am Spieltag ledert eine Klub-Ikone gegen seine Verpflichtung.
Der ehemalige Meister-Trainer Felix Magath hat kein Verständnis für die Verpflichtung von Hannes Wolf durch seinen ehemaligen Klub Hamburger SV. "Diese Entscheidung habe ich mit einem Kopfschütteln registriert", sagte der 65 Jahre alte ehemalige Coach des FC Bayern München und des VfL Wolfsburg der "Bild". Wolf wird an diesem Freitag im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr, im Liveticker bei t-online.de) sein Debüt feiern.
In dem Zusammenhang kritisierte Magath auch den Trend im Profi-Fußball zum Nachwuchstrainer: "Warum seit einiger Zeit in der Bundesliga überwiegend Nachwuchstrainer verpflichtet werden, ist nur schwer nachvollziehbar." Jugend-, Amateur- und Profi-Fußball seien "drei komplett verschiedene Paar Schuhe".
Magath kritisierte Ex-Trainer Titz scharf
Im Trainerberuf sei Erfahrung unglaublich wichtig. "Was denken Sie, wofür sich die Klubbosse entscheiden würden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herz-Operation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat? Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der das schon 1000-mal gemacht hat, jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat?", meinte er. "Und der HSV ist eine permanente Operation am offenen Herzen."
Der Zweitligist hatte am Dienstag den 37 Jahre alten Wolf als Nachfolger des kurz zuvor beurlaubten Christian Titz vorgestellt. Wolf war als Nachwuchstrainer bei Borussia Dortmund erfolgreich, ehe er zum VfB Stuttgart wechselte und die Schwaben in die Bundesliga zurückgeführt hatte. Im Januar war er dort beurlaubt worden.
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Sein HSV-Vorgänger Titz (47) war erst im vergangenen März vom U21- zum Cheftrainer beim hanseatischen Traditionsklub befördert worden, hatte den erstmaligen Bundesliga-Abstieg aber nicht verhindern können. Magath hatte Titz immer wieder kritisiert. "Heute neigen Trainer dazu, uns in der Öffentlichkeit 'Märchen' zu erzählen. Zum Beispiel, dass der Torwart 50 Meter vor dem Tor stehen soll, um ein zahlenmäßiges Übergewicht zu schaffen", meinte er.