Konkurrenz für den Rekordmeister? "Dann kann er dem FC Bayern wehtun"

Gibt es einen Alleingang des deutschen Rekordmeisters? Was ist die größte Herausforderung für Bayern-Trainer Kompany? Und was würde er am Fußball sofort ändern? Bundesliga-Legende Felix Magath blickt bei t-online auf die kommende Saison.
An diesem Freitag um 20.30 Uhr geht sie los, die Bundesliga-Saison 2025/26. Dann empfängt Meister FC Bayern RB Leipzig in der heimischen Allianz Arena zum Eröffnungsspiel.
Einer, der ganz genau hinschauen wird, ist Felix Magath. Der heute 72-Jährige hat die höchste deutsche Spielklasse über Jahrzehnte geprägt: erst als Aktiver für den Hamburger SV, dann als Erfolgscoach und -manager beim FC Bayern, dem VfL Wolfsburg, dem VfB Stuttgart und anderen Vereinen. Insgesamt sechs deutsche Meisterschaften, zwei DFB-Pokalsiege und je ein Sieg im damaligen Europapokal der Landesmeister (der heutigen Champions League) und im Europapokal der Pokalsieger stehen in seiner Vita als Spieler und Trainer.
Seit August dieses Jahres ist Magath Sportvorstand bei Regionalligist Viktoria Aschaffenburg in seiner Heimatstadt – beim Klub, in dem 1972 seine große Profikarriere begann. Auch den "großen" Fußball hat er als sensibler Beobachter weiter im Blick – und blickt für t-online auf die Saison 2025/26.
t-online: Felix Magath, wer wird Deutscher Meister?
Felix Magath: Der FC Bayern ist klar die Nummer eins.
Wer kann den Münchnern gefährlich werden?
Ich sehe keinen schärfsten Konkurrenten. Borussia Dortmund ist am nächsten dran, aber immer noch zu weit entfernt. Wenn Niko Kovač in Ruhe arbeiten kann, habe ich die Hoffnung, dass er aus der Mannschaft noch mehr herausholen wird, um den Bayern doch mal wehzutun.
Welche Mannschaft überrascht – und welchen Klub erwartet ein schweres Jahr?
Sowohl der SC Freiburg als auch Mainz 05 haben in der letzten Saison bereits angedeutet, dass sie auf gutem Weg sind. Einer von beiden kann es sogar in die Champions League schaffen. Schwierigkeiten bekommen werden dagegen einige Vereine: Werder Bremen, der FC St. Pauli, der 1. FC Heidenheim und die Aufsteiger HSV und Köln.
Von welchem Spieler erwarten Sie 2025/26 am meisten?
Wenn Nick Woltemade den Kopf frei bekommt, kann er den Durchbruch schaffen. Dass er noch ein Jahr beim VfB Stuttgart reifen kann, könnte ihm in seiner Entwicklung helfen.
Gibt es etwas, das Sie sich erhoffen? Etwas, worauf Sie sich besonders freuen?
Ja. Wieder mehr Leidenschaft auf dem Platz zu sehen, statt dieses ganzen taktischen Geplänkels.
Was ist im kommenden Jahr die schwerste Aufgabe für Bayern-Trainer Vincent Kompany und die Klubführung?
Die Bayern scheinen ja ernst zu machen, endlich mal wieder eigene Talente in die Bundesliga zu bringen. Und das ist gleichzeitig die große Herausforderung für Kompany: junge Spieler in eine Spitzenmannschaft zu integrieren – und gleichzeitig die hohen Ziele der Bayern in der Champions League zu erreichen.
Hat der FC Bayern im europäischen Vergleich das Zeug zum Sieg in der "Königsklasse"?
Die Bayern sind die einzige deutsche Mannschaft, die davon träumen kann, die Champions League zu gewinnen. Sie sind nach wie vor auf Augenhöhe mit den größten Klubs, aber: Es muss viel zusammenpassen, damit sie das schaffen.
Klub-WM und U21-EM in diesem Sommer, nun die Spielzeit 25/26, im kommenden Jahr die WM in Nord- und Mittelamerika – macht Ihnen der immer vollere Terminkalender im Gedanken an die Spieler Sorgen?
Ich glaube, nicht nur für mich ist es ermüdend, Turniere anzuschauen, bei denen es vorwiegend darum geht, das große Geld zu verteilen – auf Kosten des sportlichen Wettbewerbs.
Wenn Sie also einen Tag lang Fifa-Präsident wären ...
Dann würde ich sofort diese Geldscheffelei auf allen Ebenen durch immer neue Formate beenden. Das Spiel und der Fußball an sich müssen wieder mehr in den Vordergrund treten.
Ihre steilste These für das kommende Fußballjahr?
Deutschland wird 2026 Weltmeister.





