Erneute Diskussion um Videobeweis Bayern-Tor hätte nicht zählen dürfen: Das sagt Klubboss Eberl

Gleich mehrere strittige Entscheidungen in der 2. Runde des DFB-Pokals lösen eine Diskussion um den Einsatz des VAR aus. Der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters hat dazu eine klare Meinung.
Das Thema Videobeweis im DFB-Pokal beschäftigt den deutschen Fußball weiter. Nach gleich mehreren strittigen Szenen in den Spielen der 2. Runde am Dienstag war der fehlende VAR auch am Mittwochabend Thema: Das zwischenzeitliche 1:1 des FC Bayern beim 1. FC Köln hätte einer Überprüfung nicht standgehalten – Torschütze Luis Diáz stand im Abseits.
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Nach dem letztlichen 4:1-Sieg des deutschen Rekordmeisters äußerte sich Bayern-Sportvorstand Max Eberl zur Diskussion – und bezog klar Stellung: Der 52-Jährige befürwortet einen Einsatz des VAR auch vor dem Pokal-Achtelfinale. "Wenn man mich ehrlich fragt, bin ich ein Freund vom Videoassistenten", erklärte Eberl in der Mixed Zone. Und sagte weiter: "Ich glaube schon, dass ab der zweiten Runde ein Videobeweis hilfreich wäre."
Es gehe schon dann "um so viel, und in der zweiten Runde sind dann meistens auch Mannschaften, die dann die Möglichkeiten (zum Videobeweis, Anm. d. Red.) bieten." Eberl stellte dazu die Frage in den Raum: "Wenn es dann Vereine gibt, die das nicht könnten – ja, was machen wir dann mit denen, wenn sie im Achtelfinale wären?"
"Dann ist es schwieriger"
Mehr noch: Eberl betonte mit Nachdruck: "Ich bin ehrlicherweise ein Freund, es ab der 2. Runde zu tun." Die Partien am Dienstag im DFB-Pokal boten gleich mehrere diskussionswürdige Szenen. So hätte im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund das Dortmunder Tor zum 1:1 nicht zählen dürfen, Stürmer Maxi Beier stand knapp im Abseits.
In Berlin hatte die Hertha Glück, dass ein klares Handspiel von Diego Demme im eigenen Strafraum gegen die SV Elversberg übersehen wurde. Und auch in der Partie zwischen St. Pauli und Hoffenheim gab es Ärger um eine Strafstoß-Entscheidung. Nun auch noch die Szene am Mittwoch im Spiel der Bayern beim "Effzeh". In der zweiten Runde des DFB-Pokals gibt es noch keinen VAR. Die Überprüfung per Video ist erst ab dem Achtelfinale vorgesehen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) begründet diesen Schritt auf seiner Webseite mit "Kapazitätsgründen".
Eberl befürchtet dazu, dass Schiedsrichter künftig ohne VAR überfordert sein könnten: "Ich glaube, wenn du das ganze Jahr über nicht darauf gepolt bist (auf die Unterstützung durch den Video-Schiedsrichter, Anm. d. Red.), dann ist es schwieriger in solchen hitzigen Spielen. Und im Pokal sind es ja immer hitzige Spiele, da geht es um Weiterkommen oder Ausscheiden, da geht es um sehr, sehr viel." Der Bayern-Boss betonte erneut: "Ich sage: Wenn man es gewohnt ist und es auch funktioniert, dann sollte man es nutzen."
- Aussagen von Max Eberl in der Mixed Zone

