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Bundesliga: HSV am Abgrund – wie geht es weiter?


Nach Aufstieg nun Debakel-Saison?
Der HSV am Abgrund


20.09.2025Lesedauer: 3 Min.
Rayan Philippe am Boden: Auch der Hamburger Offensivspieler konnte sich bis hierhin keine nennenswerten Chancen erspielen.Vergrößern des Bildes
Rayan Philippe am Boden: Auch der Hamburger Offensivspieler konnte sich bis hierhin keine nennenswerten Chancen erspielen. (Quelle: IMAGO)
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Der Hamburger SV durfte sich nach sieben Jahren über eine Rückkehr in die Bundesliga freuen. Allerdings verliefen die ersten Spieltage für das Team von Merlin Polzin alles andere als rund.

Dass der HSV für gewöhnlich Bruchlandungen erleidet, wenn es in die Münchner Allianz Arena geht, ist so erwartbar wie Regenschauer an der Waterkant. Das 0:5 am vergangenen Samstag war sicherlich enttäuschend für die Hanseaten, aber kein Grund, um in Panik auszubrechen.

Doch nach drei Spieltagen steht der einstige Bundesliga-Dino mit einem Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Den Punkt gab es dank eines torlosen Remis zum Auftakt in Mönchengladbach. Dieses Unentschieden konnte man zum damaligen Zeitpunkt als Erfolg verbuchen, wenngleich die "Fohlen" selbst in diesen Tagen mit großen Problemen kämpfen und sich nun von Cheftrainer Gerardo Seoane getrennt haben.

HSV mit schwachem Hamburg-Derby

Schwer wiegt derweil die Heimniederlage im Hamburger Stadtderby gegen den FC St. Pauli, der fürs Erste die Nummer eins in der Nordmetropole bleibt. In dem Spiel hatte der HSV – anders als in Gladbach – von Beginn an viel Ballbesitz und wollte spielbestimmender auftreten. Ähnlich wie auch in der Rückrunde der 2. Bundesliga.

Allerdings kam St. Pauli immer wieder ins offensive Umschaltspiel. Eine clevere Eckballvariante brachte die Führung für den Stadtrivalen, ein möglicher zweiter Treffer infolge eines langen Anspiels wurde von Schiedsrichter Christian Dingert vereitelt, als dieser einen Zweikampf zwischen Jordan Torunarigha und Andréas Hountondji gegen den Stürmer zu früh abpfiff.

In jedem Fall wirkte der HSV anfällig gegen lange Bälle, weil das Pressing vorn nicht so griff und die Restverteidigung mehrfach von Hountondji und Co. entschleunigt wurde. Cheftrainer Polzin steht vor der Herausforderung, dass die Spielweise der Vorsaison nur schwerlich auf Erstliganiveau umsetzbar ist. Dafür hat der HSV nicht die notwendige Qualität im Kader.

Unterirdischer offensiver xG-Wert des HSV

In der 2. Bundesliga war das Team in Relation gesehen auf einem anderen physischen Level als aktuell. Bundesliga-Teams haben zudem gute Aufbauspieler, die den Ball unter Druck nicht simpel auf den Flügel bewegen. An sich ließ der HSV mit 4.9 gegnerischen Expected Goals noch nicht so viel zu – Werder Bremen oder Union Berlin weisen einen höheren Wert auf.

Allerdings generierte der HSV über drei Partien hinweg auch nur einen offensiven Wert von 1.3. Das ist mager, weil der HSV selten effektiv in die vorderen Räume kommt. Und gelingt es einmal, steht einer der Angreifer im Abseits. Das war bislang siebenmal der Fall.

Erschwerend zur Frage der taktischen Ausrichtung kommt der nicht zu unterschätzende personelle Umbruch im Kader hinzu. Davie Selke war sicherlich der bemerkenswerteste Abgang des Sommers. Doch zugleich verließ auch Ludovit Reis den Klub in Richtung Brügge. Als Ersatz für Selke kam Yussuf Poulsen von RB Leipzig. Ein bundesligaerfahrener Stürmer, der jedoch in der jüngeren Vergangenheit vor allem Reservist war und bei dem man nicht so recht weiß, wie viel er noch im Tank hat.

In den vergangenen Spielzeiten hatte er des Öfteren mit Oberschenkelverletzungen zu kämpfen. Das deutet auf einen körperlichen Verschleiß hin, der natürlich mit dem Alter nicht besser wird. Ist Poulsen fit, kann er mit seinen Qualitäten als ballhaltender Stürmer dem HSV weiterhelfen. Er wäre eine gute Ergänzung zu einem Tiefenläufer ganz vorn, der die langen Anspiele verarbeitet.

Die Pleite gegen Bayern sagt unterdessen wenig über den HSV aus. Polzin schickte sein Team im defensiven 5-4-1 auf den Rasen der Allianz Arena. Aufgrund der frühen Gegentreffer konnte Hamburg jedoch die Partie zäh und unangenehm für den Rekordmeister gestalten. Wichtiger wird da schon die anstehende Heimpartie gegen den 1. FC Heidenheim, dem einzigen punktelosen Team in der Bundesliga.

Gegen die Süddeutschen muss Polzins Team wieder den Ball beherrschen und dabei auf die Kreativität von Arsenal-Leihgabe Fábio Vieira hoffen, aber eben auch zeigen, dass es sich vom Konterteam von Frank Schmidt nicht ein ums andere Mal übertölpeln lässt. Sollte es eine weitere Pleite geben, würden schon früh in der Saison Fragen rund um die Kaderplanung in Hamburg aufkommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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