Lothar Matthäus über Ex-DFB-Profi "Das ist knallharter Profifußball"

Der einstige Torjäger spielt sportlich keine Rolle mehr. Lothar Matthäus sieht einen großen Auslöser für den Abstieg des Ex-Nationalspielers.
Auch im vierten Bundesliga-Spiel der Saison war bei RB Leipzig kein Platz für Timo Werner. Der einstige Nationalspieler stand zwar zum ersten Mal in der Saison im Kader der Sachsen, das 3:1 gegen den 1. FC Köln am Samstagabend aber musste er von der Bank aus verfolgen. Der mittlerweile 29-Jährige, einst erfolgreicher Torjäger, spielt sportlich keine Rolle mehr.
TV-Experte Lothar Matthäus sieht in einer Entscheidung die Hauptursache für den Absturz Werners: den Transfer des 57-maligen Nationalspielers 2020 zum FC Chelsea in die Premier League. "Für mich war der Wechsel nach England viel zu früh für ihn", sagte der Rekord-Nationalspieler bei Sky nach dem Spiel.
Vor dem etwa 53 Millionen Euro teuren Transfer nach London habe Werner für Leipzig und auch davor für den VfB Stuttgart "viele, viele Tore gemacht, viele Spiele entschieden" und sei "auf dem Platz auch selbstbewusst aufgetreten", sagte Matthäus: "Der Wechsel nach England hat irgendwas mit ihm gemacht, weil er eben dort auch nicht die Wärme bekam. In Stuttgart ist eine familiäre Atmosphäre, hier bei RB nimmt man sich in den Arm – das passiert in England nicht, das ist knallharter Profifußball."
"Das braucht Timo"
Matthäus wünschte dem Angreifer, der beim Aufwärmen von den RB-Fans mit "Timo Werner"-Sprechchören empfangen wurde, dass er bald wieder das Gefühl bekomme, gebraucht zu werden. "Dieses Drumherum – das braucht Timo. Und wenn er das bekommt, dann hoffe ich für ihn, dass er wieder diese Wohlfühloase hat, dass er an seine Leistungen anknüpft."
In Leipzig dürfte das aber nicht mehr der Fall sein. Zwar sagte Trainer Ole Werner nach dem Sieg gegen Köln, dass sich "jeder über Trainingsleistungen für Einsätze empfehlen" könne. Doch er betonte auch, dass er von anderen Spielern ein deutlicheres Bild habe, weil Werner in der Vorbereitung "einen super schweren Stand" gehabt habe. "Wir werden sehen, wie es in den nächsten Wochen weitergeht", sagte der Trainer über den eigentlich schon aussortierten Angreifer, der von einigen verletzungsbedingten Ausfällen bei RB profitierte.
Werner ist Leipzigs Rekordtorschütze, in 213 Spielen kommt er auf 113 Tore. Sein Vertrag bei RB läuft im kommenden Sommer aus. Sein letztes Bundesliga-Spiel für die Sachsen bestritt der Angreifer vor seiner Ausleihe zum Premier-League-Klub Tottenham Hotspur im November 2023.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
