Bundesliga-Topspiel Mit kuriosem Tor: FC Bayern schlägt den BVB

In einem lange ereignisarmen Topspiel setzt sich der FC Bayern gegen den BVB durch. Dabei bringt ein recht kurioses Tor die Entscheidung.
Der FC Bayern München hat seine Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga ausgebaut. Im Topspiel gegen Borussia Dortmund setzte sich der deutsche Rekordmeister vor heimischer Kulisse weitestgehend souverän mit 2:1 (1:0) durch. Harry Kane brachte die Münchner dabei in der 22. Minute durch einen Kopfballtreffer nach einer Ecke in Führung. Bayern beherrschte auch danach die erste Hälfte komplett. Im zweiten Durchgang wurde der BVB aber dann besser. Das nächste Tor erzielten trotzdem die Bayern, als Dortmunds Jobe Bellingham bei einem Klärungsversuch auf der eigenen Linie Michael Olise anschoss und der Ball so ins Tor gelangte (78.). Die Partie schien schon entschieden, da schaffte Julian Brandt in der 84. Minute doch nochmal den Anschluss. Die Schlussoffensive der Schwarz-Gelben brachte aber nicht mehr den Ausgleich.
Durch den Sieg steht Bayern mit nun 21 Punkten souverän an der Tabellenspitze. Fünf Punkte haben sie nun schon Vorsprung auf den Zweitplatzierten RB Leipzig. Borussia Dortmund sortiert sich nach der ersten Saisonniederlage mit 14 Punkten auf Platz vier ein.
So lief das Spiel:
"Wir müssen wie eine Faust sein. Eine Faust tut mehr weh als eine Schelle", hatte Dortmund-Coach Niko Kovač vor der Partie formuliert. Es war lange ein frommer Wunsch. Von wirkungsvollen Treffern waren die Borussen im 113. Bundesliga-Duell gegen die Bayern nämlich weit entfernt.
Die Hausherren dominierten die Partie lange nach Belieben, fast 75 Prozent Ballbesitz maßen die Statistiker vor der Pause für die Münchner. Dass es nur mit 1:0 in die Pause ging, war die einzige gute Nachricht für den BVB. Nach einem Eckball von Joshua Kimmich kam Kane überraschend unbedrängt zum Kopfball; Gegenspieler Serhou Guirassy und auch Torwart Gregor Kobel, der sich nicht von der Linie bewegte, sahen dabei nicht gut aus.
In einem einseitigen ersten Durchgang hatten die Bayern noch etliche Male öfter zur Watschn ausgeholt – dann aber trafen vor allem die Flügelstürmer Olise und Luis Díaz nicht. Schon früh vertändelte Olise eine Chance (3.), nur kurz danach wurde ein Schuss des Franzosen von Dortmund-Keeper Gregor Kobel ebenso pariert (11.) wie der Nachschuss von Díaz. Nach einer sehenswerten Ballstafette traf Olise später den Außenpfosten (36.), Díaz' Schuss wiederum wurde kurz danach im letzten Moment geblockt.
Die Dortmunder Defensive, in der Ex-Nationalspieler Niklas Süle zunächst für den angeschlagenen Ramy Bensebaini spielte, bekam 45 Minuten lang kaum Zeit zum Durchschnaufen. "Wir dürfen den Bus nicht hinten parken. Wir müssen schon auch die Flucht nach vorne suchen", hatte Coach Kovač bei Sky gesagt. Davon war vor dem Seitenwechsel nichts zu sehen.
11. Spieltag
Auch die Bayern mussten kurzfristig einen Stammspieler ersetzen, weil Serge Gnabry über Adduktorenprobleme klagte. Für den DFB-Profi rückte Kane auf die Zehner-Position, Sommer-Neuzugang Nicolas Jackson ging in die Sturmspitze. Und just Kane war es dann, der das Münchner Offensivspiel organisierte, sich immer wieder Bälle in der eigenen Hälfte holte und mit klugen, präzisen Pässen schnelle Angriffe einläutete. Einzig die Chancenverwertung war es, die die Münchner zur Pause beklagen konnten.
Dreimal nacheinander hatte Dortmund zuletzt in der Bundesliga nicht gegen die Bayern verloren – nach dem Seitenwechsel war zumindest das Bemühen zu erkennen, diese Serie fortzuführen. Vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelmann hatte Felix Nmecha per Kopf die erste Torchance der Westfalen (49.), Guirassy jagte einen Ball wuchtig über das Tor (59.).
Doch das war es dann für lange Zeit wieder mit der Dortmunder Torgefahr. Als Olise eine Unsicherheit von Dortmunds Bellingham vor dem eigenen Tor mit einer cleveren Grätsche zum 2:0 nutzte, schien das Match entschieden. Brandt aber verkürzte überraschend. Mehr passierte nicht mehr.
- Eigene Beobachtungen bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
