Summer of Champions 2010 – unter diesem Motto war der amtierende englische Meister und Pokalsieger FC Chelsea zu Gast bei Eintracht Frankfurt. Doch nach dem Spiel war vor allem der miserable Rasen Gesprächsthema. "Der Platz war unter aller Sau", schimpfte Frankfurts Torjäger Ioannis Amanatidis. Eines Champions war das Grün wirklich nicht würdig.
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Tags zuvor wurde das Finale der Football-Europameisterschaft in der Frankfurter Commerzbank Arena ausgetragen. Zwei Wochen vorher hatten die Zeugen Jehovas eine mehrtägige Großveranstaltung im Stadion durchgeführt. Danach wurde etwa die Hälfte der Rasenfläche ausgetauscht. Doch das Ergebnis konnte sich nicht sehen lassen. Nicht nur die Reste der Football-Markierungen waren deutlich zu erkennen. Das Spielfeld ähnelte eher einem Acker als einem Fußball-Platz, auf dem millionenschwere Profis auflaufen. "Wenn man eine europäische Spitzenmannschaft zu sich einlädt und man präsentiert so einen Platz, dann ist das katastrophal. Denen muss man etwas anderes präsentieren", sagte Amanatidis.
Ball macht, was er will
44.000 Zuschauer waren erwartungsfroh angereist, mussten jedoch erleben, wie sich die Spieler mit dem Untergrund abmühten. Das Tempo litt, Kombinationsfußball fand kaum statt. Henrique Hilario, der den verletzten Stammkeeper Petr Cech vertrat, leistete sich einige Patzer, doch Amanatidis gab dem Platz die Schuld: "Es war unübersehbar, dass der Ball einfach das gemacht hat, was er wollte."
Sportkolleg
Positiv zu erwähnen ist, dass die Eintracht als Sieger vom Platz gegangen ist. Ein Tor durch Patrick Ochs und ein verwandelter Foulelfmeter durch Halil Altintop sicherten den Sieg gegen Chelsea. Den zwischenzeitlichen Anschluss erzielte Superstar Frank Lampard. "Wir sind enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben", sagte anschließend Chelsea-Trainer Carlo Ancelotti. "Es war sehr schwierig zu spielen, da der Platz nicht so gut war", beklagte auch er die schlechten Rasenbedingungen.
Ochs: "Das hat nichts mit der Realität zu tun"
Zu ernst sollte der Testspiel-Sieg jedoch nicht genommen werden, da Ancelotti zwischenzeitlich die komplette Mannschaft ausgetauscht hatte. "Das 2:1 war etwas glücklich und gut für das Selbstvertrauen. Allerdings darf man den Sieg nicht überbewerten. Chelsea hat in der zweiten Halbzeit den kompletten Kader getauscht. Es ist nur ein Freundschaftsspiel. Das hat nichts mit der Realität zu tun", sagte Frankfurts Patrick Ochs.
Nach dem Spiel fand SGE-Trainer Michael Skibbe lobende Worte für den Gegner und entschuldigte sich für den schlechten Zustand des Rasens: "Wir hätten unserem Gegner natürlich gerne ein besseres Spielfeld angeboten." Bis zum Bundesliga-Start werde die Spielfläche jedoch tadellos sein, versprach der Trainer.
Neuer Rasen für Klitschko
Möglich, doch für wie lange wird der Rasen optimal sein? Denn weitere Großereignisse in der Arena sind bereits geplant. Noch vor dem ersten Heimspiel findet ein Rockkonzert statt. Für den Ligastart wird das Grün danach komplett ausgetauscht. Nur wenige Wochen später wird die Spielfläche durch Wladimir Klitschkos Titelverteidigung vor über 50.000 Zuschauern in der Arena erneut in Mitleidenschaft gezogen.
Die Qualität des Rasens wird die Eintracht demzufolge noch länger beschäftigen, schlimmstenfalls sogar Punkte kosten. Denn dann wartet kein Testspiel-Gegner, sondern die harte Realität der Bundesliga.