Foto-Show: legendäre Europapokalspiele des BVB

Eine der größten Sternstunden des BVB liegt schon ein halbes Jahrhundert zurück: 1963 trifft die Borussia im Achtelfinale des Landesmeister-Pokals auf Benfica Lissabon mit Superstar Eusebio. Nach einer 1:2-Niederlage in Portugal fegt Dortmund die Gäste im Rückspiel mit 5:0 aus dem Stadion Rote Erde. Im Halbfinale scheitern die Schwarz-Gelben am späteren Titelgewinner Inter Mailand.

Drei Jahre später hat der BVB dann auch finalen Grund zum Jubeln. Als erstes deutsches Team überhaupt gewinnt Borussia Dortmund 1966 einen Europapokal, und zwar den der Pokalsieger. Im legendären Endspiel im Glasgower Hampden Park entscheidet Dortmund die Partie gegen den ruhmreichen FC Liverpool nach Verlängerung für sich. Den entscheidenden Treffer beim 2:1-Sieg erzielt Stan Libuda in der 106. Minute.

Danach geht es bergab mit dem BVB, der Klub verschwindet für einige Jahre in der zweiten Liga und meldet sich erst 1982 auf der großen Bühne zurück. Für Manfred Burgsmüller und seine Teamkollegen ist gegen die Glasgow Rangers allerdings bereits in der 1. Runde des UEFA-Pokals Schluss.

Zu früh gejubelt: 1987 wähnt sich der BVB gegen den FC Brügge auf einem guten Weg Richtung Viertelfinale des UEFA Cups. Doch die Mannschaft um Murdo McLeod bringt das Kunststück fertig, einen 3:0-Hinspielsieg noch zu verspielen. Nach 120 Minuten in Belgien steht es 0:5 und erneut ist für die Borussia Endstation.

Anfang der Neunziger geht es steil bergauf mit der Borussia. Unter Trainer Ottmar Hitzfeld lässt Dortmund auch international aufhorchen. Real Saragossa, AS Rom, AJ Auxerre - jeder BVB-Fan kann diese epischen Duelle der Saison 1992/93 heute noch nacherzählen. Dortmunds Siegesserie im UEFA Cup endet erst in den Endspielen gegen Italiens Rekordmeister Juventus Turin, damals noch mit den späteren BVB-Stars Andreas Möller und Jürgen Kohler.

In der Saison 1994/95 feiert das Westfalenstadion ein kleines Europapokalwunder. Im Achtelfinal-Rückspiel des UEFA-Pokals gegen Deportivo La Coruna sind noch vier Minuten in der Verlängerung zu spielen, und der BVB brauchte zwei Treffer fürs Weiterkommen. Karl-Heinz Riedle und Jungstar Lars Ricken schaffen das Unmögliche und bescheren der Borussia den nötigen 3:1-Sieg.

Das ist aber alles nichts im Vergleich zum wichtigsten 3:1-Sieg der Vereinsgeschichte. Im Champions-League-Finale 1997 gelingt dem BVB exakt dieses Ergebnis gegen den haushohen Favoriten Juventus Turin. Karl-Heinz Riedle ist mit einem Doppelpack der Matchwinner, gemeinsam mit Lars Ricken. Dessen Lupfer nur Sekunden nach der Einwechslung geht in die Geschichtsbücher der Schwarz-Gelben ein.

"Ein Tor würde der Partie gut tun." Ein Jahr nach dem Titelgewinn in der Königsklasse schafft es der BVB erneut bis ins Halbfinale und erlebt im Estadio Santiago Bernabeu den wohl berühmtesten Tor-Fall der Fußballgeschichte. Fast eine halbe Stunde lang verzögert sich der Anpfiff, bis Real Madrid ein Ersatztor präsentiert. Der BVB verliert das Hinspiel 0:2 und scheidet nach einer Nullnummer im Westfalenstadion gegen den späteren Champions-League-Sieger aus.

Am Ende der Saison 2001/2002 hat der neue Deutsche Meister Borussia Dortmund die Chance, seine Europapokal-Sammlung zu komplettieren. Doch näher als Matthias Sammer bei der Entgegennahme der Medaille für Rang zwei kommt der BVB dem UEFA-Pokal nicht. Die Borussia verliert das Finale gegen Feyenoord Rotterdam, das im heimischen De-Kuip-Stadion spielen darf, unglücklich mit 2:3.

Die vermutlich kostspieligste Niederlage der deutschen Europapokalgeschichte: Im August 2003 verpasst der BVB durch ein 2:4 nach Elfmeterschießen gegen Außenseiter FC Brügge völlig überraschend die lukrative Gruppenphase der Champions League. Das ist der Dominostein, der Dortmunds finanziellen Kollaps auslöst und zwei Jahre später beinahe in der Insolvenz des Traditionsklubs endet.

Bei der Rückkehr in die Königsklasse acht Jahre später zahlt der BVB ordentlich Lehrgeld. So kassieren Kagawa, Götze und Co. bei Olympique Marseille eine 0:3-Klatsche. Am Ende verabschiedet sich der Deutsche Meister mit nur zwei Punkten als Schlusslicht sang- und klanglos aus der Champions League.

Aber schon in der folgenden Saison entschädigt Schwarz-Gelb seinen Anhang reichlich für das Desaster des Vorjahres. In einer Hammergruppe mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam setzt sich der BVB als Gruppensieger durch. Im Viertelfinale verzaubert die Borussia die Fans mit dem Wunder von Dortmund. Zwei Tore in der Nachspielzeit sichern das nicht mehr für möglich gehaltenen Weiterkommen gegen den FC Malaga.

Im Halbfinale gegen Real Madrid schreibt der BVB Geschichte. Robert Lewandowski erzielt den ersten Viererpack in der Runde der besten Vier und öffnet der Borussia damit den Weg nach Wembley. Zum zweiten Mal in seiner Klub-Historie steht Dortmund im Finale der Königsklasse.