FC Bayern München fehlen drei Stammspieler gegen Freiburg

Plötzlich fehlt nicht mehr viel und Pep Guardiola hat ein Personalproblem. Die Saison hat kaum angefangen, da wird klar, warum der FC Bayern München sich den wohl größten Luxuskader der Vereinsgeschichte leistet. Im vorgezogenen Bundesliga-Spiel des vierten Spieltages beim SC Freiburg muss der spanische Trainer auf drei Stammkräfte verzichten und ist angesichts des engen Terminkalenders zum Rotieren gezwungen.

Nach Holger Badstuber (Reha nach zweitem Kreuzbandriss) hat der FC Bayern mit Thiago jetzt einen weiteren Langzeitverletzten zu beklagen. Der Neuzugang vom FC Barcelona wird aufgrund eines Syndesmoserisses erst im November wieder zurückkehren. "Er fällt mehr als zwei Monate aus. Er hat Fähigkeiten, die uns fehlen. Wir müssen andere Lösungen finden“, sagte Guardiola

Auch Javi Martinez ist nicht fit. Der Spanier kam in dieser Saison gerade einmal zu einem Fünf-Minuten-Einsatz im ersten Ligaspiel gegen Gladbach. Wegen anhaltenden Leistenproblemen steht der Nationalspieler derzeit nicht zur Verfügung. Wann er zurückkehren wird, ist ungewiss.

Kirchhoff für Schweinsteiger?

Da man mit Luiz Gustavo einen anderen defensiven Mittelfeldspieler an den VfL Wolfsburg abgegeben hat, können die Bayern fast schon froh sein, dass Guardiola das System umgestellt hat und nur noch mit einem Sechser agieren lässt. Plötzlich gibt es zu Bastian Schweinsteiger in dieser Rolle keine echte Alternative mehr. Allerdings kam in der Vorbereitung Verteidiger Jan Kirchhoff im defensiven Mittelfeld öfters zum Einsatz. Gut möglich, dass Guardiola dem Ex-Mainzer in Freiburg zum Startelf-Debüt in einem Pflichtspiel für den FCB verhelfen wird, um Schweinsteiger zu schonen.

Gustavo weg, Martinez, Badstuber und Thiago verletzt, der frisch genesene Mario Götze noch nicht wieder der Alte: Plötzlich muss auch der Rekordmeister mit seinem kickenden Personal haushalten. Insbesondere im Mittelfeld. "Wir hatten in dieser Zone Probleme, jetzt noch mehr", sagte Guardiola.

Straffes Programm

Zumal das Programm für die Bayern-Stars im Gegensatz zu anderen Klubs ein ganz anderes ist. "Wir Nationalspieler haben bis Dezember nur drei Wochen, die keine englischen sind. Da müssen wir durchrotieren", sagte Toni Kroos vor dem Spiel gegen Freiburg dem "kicker".

"Es ist kein kleiner Kader, aber es stehen uns auch viele und hohe Aufgaben bevor. Wir spielen in der Bundesliga, in der Champions League, bei der Klub-WM. Da brauchen wir einen solchen Kader", mahnte bereits vor einigen Wochen Vereinsboss Karl-Heinz Rummenigge.

Drei Spiele in einer Woche

Wie hoch die Belastung jetzt schon ist, zeigt die aktuelle Arbeitswoche der Bayern. In der Liga spielte man am 24. August gegen Nürnberg, drei Tage später steht nun das Match in Freiburg auf dem Programm. Erneut drei Tage später, am 30. August, geht es in Prag gegen den FC Chelsea um den Supercup: Innerhalb von sieben Tagen muss der Triple-Sieger drei Pflichtspiele bestreiten.

Drei Spiele, die allesamt gewonnen werden müssen, sonst herrscht an der Säbener Straße gleich wieder Unruhe. So hoch liegt nunmal die Messlatte für den Branchenprimus und so sind traditionell auch die eigenen Ansprüche des FC Bayern. Daher ist man froh, auf eine ordentliche Mannschaftsstärke zurückgreifen zu können.