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BVB-Coach Jürgen Klopp lehnte Mario Mandzukic ab


Klopp lehnte Bayern-Star ab
Hätte der BVB besser Mandzukic holen sollen?

t-online, jfv

Aktualisiert am 25.01.2015Lesedauer: 3 Min.
Mario Mandzukic und Jürgen Klopp nach dem Finale der Champions League 2013.Vergrößern des BildesMario Mandzukic und Jürgen Klopp nach dem Finale der Champions League 2013. (Quelle: imago/Newspix)
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Es ist ein seit Monaten beliebtes Thema an den Fußball-Stammtischen Deutschlands, eines, bei dem die Schlussfolgerung schon zur Binsenweisheit verkommen ist. Borussia Dortmund und der Abgang von Robert Lewandowski. Wo stünde der BVB in der Bundesliga-Tabelle, wenn man den Top-Stürmer hätten halten können? Die Dortmunder, so die weit verbreitete Meinung, haben den Abschied des Polen zum FC Bayern nicht auffangen können. Es ist ein Ansatz, der die Probleme der Borussia nicht annähernd ausreichend erklärt. Aber die Verantwortlichen stellen sich offenbar nun doch die Frage, ob man im Sommer hätte anders handeln müssen.

Wie der "Spiegel" berichtet, entschied sich die Führungsriege der Borussia vor einem halben Jahr dagegen, quasi im Tausch den beim FC Bayern in Ungnade gefallenen Mario Mandzukic zu verpflichten. Ein torgefährlicher Stürmer, technisch stark. Internationale Erfahrung, starke Quoten. BVB-Geschäftsführer Hans Joachim Watzke und Manager Michael Zorc stimmten für einen Transfer. Aber BVB-Trainer Jürgen Klopp - einer, für den der Teamgedanke über allem steht - hatte Zweifel am Charakter des 28-jährigen Kroaten. Und stimmte dagegen. Der Wechsel war vom Tisch.

Schon 16 Tore für Atletico

Wie das Blatt weiter berichtet, würde im theoretischen Falle einer erneuten Abstimmung das Ergebnis anders aussehen - nämlich 3:0 für eine Verpflichtung von Mandzukic. Denn auch wenn der Nationalspieler als schwierig und bisweilen egozentrisch gilt: Er trifft. 48 Tore in 88 Spielen erzielte er für die Bayern, 16 Tore sind es bereits in 28 Spielen für Atletico Madrid.

Immobile und Ramos noch kein Ersatz

Die Spieler, für die sich Klopp, Watzke und Zorc schließlich einigten, konnten bislang nur in Ansätzen überzeugen. Ciro Immobile kam für 19 Millionen Euro vom FC Turin, in der Liga traf er in 13 Partien mickrige drei Mal. Nur in der Champions League zeigte er mit vier Toren, dass er besser ist als das, was mancher BVB-Stammtisch von ihm hält. Für Adrian Ramos, 10 Millionen Euro überwies man für ihn an Hertha BSC, lief die erste Hinrunde im BVB-Trikot nicht besser: zwei Bundesliga-Tore, drei in der Königsklasse.

Man wollte in Dortmund die Last des Lewandowski-Erbes auf mehrere Schultern verteilen. Nicht einer allein sollte unter dem Druck stehen, für die Tore zu sorgen. Nur, geklappt hat das bislang überhaupt nicht. Und zwar selbst, wenn man die ordentliche Torausbeute von Aushilfsstürmer Pierre-Emerick Aubameyang, der fünf Mal erfolgreich war, hinzu zählt. Zum jetzigen Zeitpunkt vor einem Jahr hatte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft schon elf Treffer auf dem Konto.

Hungrige, talentierte Indianer

Was heißt das für die Zukunft? Es erscheint zweifelhaft, dass der Klub, der seit Jahren das Motto "Echte Liebe" und das Prinzip der "elf Freunde" propagiert, nun seinen Kurs radikal ändert. Lieber setzt Klopp auf ein Team hungriger, talentierter Indianer, als sich mit Leitwölfen alter Schule oder zickigen Fußball-Divas herumzuschlagen.

Doch in Dortmund hat sich die Gemengelage zuweilen verschoben. Marcel Schmelzer, Nuri Sahin, Kevin Großkreutz - abgesehen von verletzungsbedingten Rückschlägen scheint manch hungriges Talent aus den Meisterjahren 2011 und 2012 genügsam geworden zu sein, den entscheidenden Biss verloren zu haben. Spieler wie Roman Weidenfeller (34), Sebastian Kehl (34), Jakub Blaszczykowski (29) oder Lukasz Piszczek (29) wirken mitunter in die Jahre gekommen.

Mit Klopp, aber manch neuem Gesicht

Gut möglich, dass sich im kommenden Sommer einiges ändert in Dortmund. Kehl wird wohl seine Karriere beenden, eventuell wird der Klub im Sommer erneut Abschiede von Leistungsträgern wie Ilkay Gündogan oder Marco Reus verkraften müssen. Die sportliche Führung des BVB wird dann angesichts der schwierigsten Jahres unter Klopps Regie immerhin einen sanften Strategiewechsel in Betracht ziehen. Mit Klopp, für den nur Schluss ist, wenn er es selbst so will, aber mit ansonsten mit einigen neuen Gesichtern.

Youngster zu "Mentalitätsmonstern" machen

Mit Jonas Hofmann (22, FSV Mainz 05), Moritz Leitner (22, VfB Stuttgart) und Leo Bittencourt (21, Hannover 96) sind drei Talente noch bei der Konkurrenz geparkt, im Fall von Hofmann ist die Rückkehr schon fest eingeplant. Möglich auch, dass einige heute noch weitestgehend unbekannte Youngster hinzukommen. Schließlich feierte der BVB im Sommer 2014 abseits der Bundesliga einen anderen Titel: Die B-Jugend der Borussia gewann immerhin die Deutsche Meisterschaft gegen RB Leipzig.

Watzke und Zorc dürften dann ihrem Coach wieder die Chance geben, das zu tun, was Klopp zum Meistertrainer machte: junge, talentierte Spieler zu "Mentalitätsmonstern" machen.

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