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Revierderby: Was Borussia Dortmund von Schalke 04 lernen kann


Vor dem Revierderby
Was Dortmund von Schalke lernen kann

t-online, Von Constantin Eckner

Aktualisiert am 15.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Gegensätze: Schalke-Trainer Tedesco (li.) jubelt, BVB-Coach Stöger ratlos.Vergrößern des BildesGegensätze: Schalke-Trainer Tedesco (li.) jubelt, BVB-Coach Stöger ratlos. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Königsblauen sind vor dem Revierderby in der besseren Position – auch, weil der BVB einen großen Nachteil gegenüber dem Erzrivalen hat.

Das Revierderby (heute ab 15.15 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) bietet für gewöhnlich auch ungeachtet der tabellarischen Konstellation jede Menge Spannung. Beim Duell Schalke 04 gegen Borussia Dortmund geht es um die fußballerische Vorherrschaft im Ruhrpott. Doch am Sonntagnachmittag steht noch mehr auf dem Spiel. Denn beide Clubs kämpfen um den zweiten Tabellenplatz. Dabei befindet sich Schalke in der komfortableren Ausgangsposition – auch dank Domenico Tedesco.

Der neue Shootingstar der deutschen Trainergilde hat es in den vergangenen Monaten geschafft, die einst so wackeligen Königsblauen auf ein festes Fundament zu stellen und die spielerische Weiterentwicklung voranzutreiben. Zu Beginn der Saison war Tedesco vor allem daran gelegen, die Defensive zu stabilisieren und Risiken zu vermeiden. Dieser Ansatz machte das Spiel der Schalker nicht unbedingt attraktiv, aber zunächst erfolgreich. Die Königsblauen konnten sich in der oberen Tabellenregion festsetzen, was ihnen in den Vorjahren nur selten gelang. Auch Tedesco, der ohne nennenswerte Vorschusslorbeeren das Traineramt auf Schalke übernahm, verschaffte sich selbst Jobsicherheit.

Anschließend kümmerte sich Schalke verstärkt um den Spielaufbau des eigenen Teams. In der ersten Phase der Saison griffen Naldo und Co. sehr häufig zum langen Ball und scheuten den Flachpass durch die gegnerischen Pressinglinien. Auch wenn das Ballbesitzspiel immer noch ausbaufähig ist, hat sich auf Schalke eine gewisse Selbstverständlichkeit in der Offensive entwickelt. Der Ball läuft flüssig durch Abwehr und Mittelfeld. Die Rochaden im Zentrum wirken effektiver.

Flexibilität und Geistesblitze

Aber der größte Verdienst Tedescos und auch dessen Stärke ist die neugewonnene taktische Variabilität der Schalker. Weder ist das Grundsystem (in der Mehrzahl ein 3-4-1-2) in Stein gemeißelt, noch versteift sich der Cheftrainer auf gewisse Personalien oder Spielerrollen. Ein gutes Beispiel war Schalkes Spiel beim Hamburger SV am letzten Wochenende. Auch wenn die Partie in der Hansestadt mit 2:3 verloren ging, ließen die Königsblauen nach einer schwachen Halbzeit ihr Schicksal nicht einfach über sich ergehen.

Tedesco erkannte die mangelnde Präsenz im Spielfeldzentrum und wechselte zur Pause vom 3-4-1-2 auf ein 4-3-1-2. Die Raute im Mittelfeld ermöglichte es den laufstarken Leon Goretzka und Weston McKennie mehr Druck in den Halbräumen zu entwickeln und gleichzeitig die defensive Stabilität nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren. Die Schalker kamen besser ins Umschaltspiel und verloren am Ende nur aufgrund eines Fernschusses von Aaron Hunt.

Sein Meisterstück in Sachen In-Game-Coaching lieferte Tedesco allerdings in der Hinrunde bei Borussia Dortmund ab. Der BVB überraschte damals mit Peter Boszs Umstellung auf ein 3-4-2-1 und führte nach knapp einer halben Stunde mit 4:0, als Tedesco Goretzka für McKennie einwechselte und das Mittelfeld anpasste. Zuvor war Max Meyer im Zentrum nahezu auf sich allein gestellt und oftmals in Unterzahlsituationen. Mit Goretzkas Unterstützung wurde das Pressing druckvoller. Schalke gewann zusehends die Hoheit über den Ball und holte noch ein Remis.

Der nächste Schritt fehlt

Das 4:4 läutete auch das Ende von Bosz ein, der wenige Wochen später als Trainer des BVB entlassen wurde. Dessen Nachfolger, Peter Stöger, trat wie Tedesco im Sommer seine neue Aufgabe mit der Maßgabe an, zunächst die Defensive zu stabilisieren. Doch der Österreicher schien sich lange Zeit allein auf diesen Aspekt versteift zu haben. Der Offensive wurde Autonomie zugestanden – mit dem Ergebnis, dass es keine nennenswerte Weiterentwicklung im Spielaufbau gab.

Diese Probleme wurden letztlich bei der 0:6-Klatsche gegen Bayern München gnadenlos aufgezeigt. Die Dortmunder standen schlecht gestaffelt und schafften es nicht über die Doppelsechs in die vorderen Zonen zu kommen. Der Ball ging frühzeitig verloren und Bayern wurde zum Kontern eingeladen.

Stöger zeigt sich zudem sehr zögerlich in Bezug auf taktische Umstellungen. Er ändert gelegentlich die personelle Besetzung auf dem Rasen, was sich wie im Fall der Hereinnahme von Nuri Sahin gegen den VfB Stuttgart am letzten Wochenende auch als Erfolg entpuppen kann, aber Tedesco hat mehr Alternativpläne in der Schublade. Diese genannten Faktoren verlangsamen die Weiterentwicklung des BVB, während der Erzrivale in Windeseile die Schwarzgelben ein- und eventuell sogar überholt.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen
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