Mitten im Abstiegskampf Sammer zerlegt Wolfsburg: "Absoluter Tiefpunkt"
Steigt der VfL Wolfsburg am kommenden Wochenende in die 2. Bundesliga ab? Eurosport-Experte Matthias Sammer geht mit dem Klub hart ins Gericht und sieht einen großen Fehler.
Matthias Sammer ist normalerweise nie um eine Erklärung verlegen. Doch der Absturz des VfL Wolfsburg auf Platz 16 der Bundesliga lässt selbst ihn ratlos zurück. Der frühere Manager des FC Bayern sagte "Eurosport": "Wolfsburg ist für mich unerklärlich. Die Art und Weise. Das Auftreten. Diese Behäbigkeit." Und weiter: "Da kannst du jetzt eigentlich nur noch die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass der absolute Tiefpunkt erreicht ist. Es geht jetzt nicht mehr tiefer."
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Vor dem letzten Bundesliga-Spieltag gegen den 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr, Liveticker bei t-online.de) hat der VfL nur zwei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Gewinnt der HSV zeitgleich gegen Gladbach, droht der direkte Abstieg. Dabei hat Wolfsburg eins der höchsten Budgets der Bundesliga.
"Selbst die Fans werden ungerecht"
Grundsätzlich vermutet Sammer beim VfL Wolfsburg als Ursache einen Mangel an Fußball-Kompetenz im Management. Trainer Bruno Labbadia fehle die Unterstützung. Er meint: "Im Allgemeinen sind es nette und honorige Leute, aber die eigentliche Kompetenz ist jetzt komplett auf Bruno Labbadia gerichtet. Und das ist ungerecht, weil sich alles auf ihn fokussiert. Selbst die eigenen Fans werden – emotional begründet – ungerecht." Zuletzt stimmten sie im Stadion hämische Sprechchöre gegen den Trainer an.
Doch schon vor Labbadias Verpflichtung seien Fehler gemacht worden, meint Sammer. Der unerfahrene Sportdirektor Olaf Rebbe, inzwischen entlassen, habe zu wenig Unterstützung bekommen. Sammer: "Auf Olaf Rebbe alleine die Verantwortung hinab zu wälzen war mit einer gewissen Problematik behaftet. Es ist immer besser, du hast einen Trainer, mindestens zwei weitere Verantwortliche."
- Sammer-Aussagen bei Eurosport