t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeSportFußballZweikampf der Woche

Umstrittene "Super League": "Sie ist nicht aufzuhalten – und das ist gut so"


Geplante "Super League"
Eine Katastrophe! Eine Schande!

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 19.04.2021Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Ein Fan des FC Liverpool: Wird er seinen Verein bald in der Super League spielen sehen?Vergrößern des Bildes
Ein Fan des FC Liverpool: Wird er seinen Verein bald in der Super League spielen sehen? (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Erdbeben im europäischen Fußball: Kurz vor der geplanten Reform der Champions League haben zwölf Topklubs eine Liga gegründet. Ist das der richtige Weg?

Der Profifußball steht vor einer Zerreißprobe ungeahnten Ausmaßes: Zwölf europäische Topklubs haben eine jahrelange Drohung wahr gemacht und die Gründung einer neuen "Super League" beschlossen. Die Vereine aus Spanien, England und Italien wollen nach eigenen Angaben aber Teil ihrer nationalen Ligen bleiben, der Wettbewerb soll unter der Woche ausgespielt werden und stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League.

Die Klubs gehen dennoch auf Konfrontationskurs zur Fifa und Uefa, die zuvor mit einem Bann der abtrünnigen Vereine und Spieler für sämtliche Wettbewerbe bis hin zur WM gedroht hatten. Die Klubs ließen sich davon aber nicht beeindrucken. "Wir werden dem Fußball auf jeder Ebene helfen und ihn an seinen rechtmäßigen Platz in der Welt bringen", sagte Florentino Perez, Präsident von Real Madrid und erster Vorsitzender der Super League.

Die Fronten sind von Anfang an verhärtet. Und es wird nun europaweit eine hitzige Diskussion geführt.

Brauchen wir eine Super League?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, die "Super League" verspricht Highlights ohne Ende

Liebe Fußball-Romantiker, geht es bei der "Super League" in erster Linie um Geld? Na klar. Aber Moment mal. Worum ging es denn in den vergangenen Jahren im Fußball? Ach ja, auch ums Geld. Und deshalb: Schluss mit dem Gemecker – und einmal sachlich mit der Idee auseinandersetzen. Denn auch wenn das aktuell diskutierte Modell in Teilen unfair ist: Eine "Super League" an sich ist nicht aufzuhalten. Und das ist gut so.

Denn: Die nationalen Ligen wie die Bundesliga werden immer langweiliger. Der FC Bayern wird in diesem Jahr zum neunten Mal hintereinander Meister. Der Champions-League-Modus? Soll sowieso überholt werden. Probleme im aktuellen gibt es reichlich: In der Vorrunde treffen Topklubs beispielsweise auf Gegner wie Krasnodar oder Midtjylland. Diese Spiele braucht kein Mensch.

Viel besser: Eine Liga, in der die Topklubs nur noch gegen Topklubs spielen – und sich am Ende der durchsetzt, der wirklich der beste ist. Jede Woche ein Hammerspiel wie Barcelona gegen Manchester United oder Liverpool gegen Real. Noch fairer als das derzeit geplante Format mit K.o.-Spielen wie in der Champions League wäre eine echte Liga mit einem Meister. Und natürlich auch mit Bayern und Paris. Dann verspricht die "Super League" nicht nur Highlights ohne Ende, sondern fördert den europäischen Zusammenhalt im Fußball.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, diese Idee ist eine Schande

Die Einführung der "Super League" wäre nicht der erste, aber der bisher heftigste Schlag ins Gesicht eines jeden Fußballfans. 15 Eliteklubs, die noch mehr Profit und noch mehr Ruhm einheimsen wollen, und sich dafür ihre eigene Burg (samt 100 Meter breitem Burggraben) schaffen? Ohne Auf- und Abstieg? Eine Katastrophe! Eine Schande!

Genau das würde zur endgültigen Entfremdung vieler Fußballfans von ihrem Sport führen. Der Profifußball würde auseinandergerissen. Auf der einen Seite die Superreichen, auf der anderen der Rest. Ist das das Bild, welches der Profisport auf Dauer vermitteln will?

Noch eine Frechheit: der Zeitpunkt. Aktuell haben die Fans keine echte Stimme, um gegen diesen Vorstoß zu protestieren. Sie dürfen ja nicht mal in die Stadien.

Der Fußball ist doch in erster Linie für die Zuschauer gemacht. Nicht für Vereinsbosse, nicht für Trainer, nicht für Spieler. Und genau deshalb müssen die Verbände jetzt alles dafür tun, um die Super League in dieser Form zu verhindern. Mit harten Sanktionen, mit der Androhung von Ausschluss aus den nationalen Ligen. Sonst wird der Fußball zu Grabe getragen.

Wer hat recht?

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

Teilen Sie Ihre Meinung mit
Welche Meinung zum Thema haben Sie? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de

Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website