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Corona-Fall - Quarantäne-Sorgen für Hertha-Coach: "Nicht rumheulen"


Hertha BSC
Quarantäne-Sorgen für Hertha-Coach: "Nicht rumheulen"

Von dpa
Aktualisiert am 19.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Nimmt die Corona-Infektion ernst: Herthas Trainer Pal Dardai.Vergrößern des BildesNimmt die Corona-Infektion ernst: Herthas Trainer Pal Dardai. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild POOL/dpa./dpa)
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Berlin (dpa) - Sein typisch schelmisches Lächeln hat Pal Dardai nicht verloren, auch wenn die Situation kompliziert ist bei Hertha BSC und auch bei ihm Zuhause.

Doch für einige Momente wirkt der Chefcoach des Berliner Fußball-Bundesligisten nachdenklicher und zurückhaltender als sonst, vor allem als er aus einem kleinen Zimmer mit weißer Gardine heraus in einer virtuellen Medienrunde über die Corona-Erkrankung seiner Frau Monika spricht. "Sie leidet", berichtete Dardai, es habe sie schlimmer erwischt als ihn selbst.

Dardai ist wie Assistentscoach Admir Hamzagic sowie die Profis Dodi Lukebakio, Marvin Plattenhardt und zuvor schon Rune Jarstein positiv auf das Coronavirus getestet worden. Anders als seine Frau, die als ehemalige ungarische Handball-Nationalspielerin vor mehr als zwei Jahrzehnten das Herz des Fußballers erobert hatte, entwickelte Pal Dardai nur leichte Corona-Symptome. "Ein wenig Gliederschmerzen" habe er gespürt, ähnlich einem Muskelkater nach einem Seniorenmatch, berichtete Herthas Rekordspieler. Der norwegische Torhüter Jarstein hatte sich bis zum Wochenende im Krankenhaus behandeln lassen müssen.

Dardai betrachtet die sportliche Situation seines Herzensclubs nicht als Drama. Er wolle "nicht so viel rumheulen oder jammern", sondern die angeordnete Quarantäne und den anschließenden Saisonendspurt "einfach durchziehen". Er selbst habe nie gedacht, dass er die Krankheit bekommen könnte. Als Jugendtrainer habe er im Vorjahr täglich Kontakt mit hunderten Kindern gehabt. Angesteckt aber hat sich Dardai jetzt. "Ich habe es ernst genommen", betonte der Ungar, der auf dem Trainingsplatz vom positiven Test erfahren hatte.

Seitdem sind das komplette Team und alle engen Betreuer in häuslicher Quarantäne, 14 Tage lang. Er beobachtet das Online-Training seiner Profis, telefoniert "15 Mal am Tag" mit Freund und Co-Trainer "Zecke" Neuendorf und muss seinen Sohn Bence beruhigen, der ebenfalls den Flachbau zehn Fahrrad-Minuten vom Olympiastadion entfernt nicht verlassen darf. Ein bisschen habe sein jüngster Sprössling, der für Herthas U16 kickt, schon darüber gemault. So beschreibt Dardai einen Tag in der Isolierung.

Der älteste Sohn Marton, zuletzt bei den Hertha-Profis Stammkraft, wohnt nicht mehr bei den Dardais zu Hause. Palko, der mittlere, kickt inzwischen in Ungarn, woher die Familie stammt. "Eigentlich bin ich in Deutschland zu Gast", bemerkte Dardai, der 1997 nach Berlin kam. Doch gerade jetzt fühlt sich der 45-Jährige sehr heimisch. "Die Menschen machen uns viele Angebote, wollen für uns einkaufen und kochen." So viel könne die Familie gar nicht essen.

Seine Spieler trainieren inzwischen nach einem Not-Programm. "Das ist schon anstrengend, da bleibt keiner im Bett, da muss man richtig mitmachen", erzählte Dardai. Laufband, Fitness-Fahrrad, Stabilisation, Intervalltraining - "einige haben schon Muskelkater". Im Vorteil seien die Profis mit eigenem Garten, die könnten auch mal an den Ball treten. Sein eigener Garten mit zwei Minitoren sei durchaus geeignet für ein kleines Spielchen Drei gegen Drei - doch rein darf keiner.

"Dem Teamgeist schadet es nicht. Wie sie ackern beim Online-Training, das kann auch positiv sein", sagte Dardai zur Situation der Profis. Bis zum 29. April sind sie in Quarantäne. Wohl ab 3. oder 4. Mai muss Hertha zusätzlich zum normalen Programm drei Spiele nachholen. Sein Team wird dann wahrscheinlich als Jäger die Konkurrenz in der Tabelle von unten überholen müssen. Diese Rolle sieht der Trainer durchaus auch positiv: "Von hinten nach vorn zu spielen, ist gut."

"Wir suchen kein Alibi, es gibt viel schlimmere Dinge im Leben", betonte Dardai. Mit dem Thema mögliche Wettbewerbsverzerrung habe er sich gar nicht beschäftigt. "Wir haben alles noch selbst in der Hand." Und das Wichtigste sei, dass alle gesund werden und bleiben.

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