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Nach Bundesliga-Abstieg: Dieses Horrorszenario droht Werder Bremen jetzt


Was Werder Bremen jetzt droht

Von Robert Hiersemann

Aktualisiert am 23.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Joshua Sargent: stieg mit dem SV Werder Bremen in die 2. Liga ab.Vergrößern des Bildes
Joshua Sargent: stieg mit dem SV Werder Bremen in die 2. Liga ab. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)

Die Katastrophe aus Bremer Sicht ist eingetreten: Werder kämpft in der kommenden Saison nur noch in der 2. Liga um Punkte. Doch das wichtigste Ziel der Klubbosse ist dann nicht etwa ein sportliches.

Nachdem der verdiente, aber bittere Abstieg am Samstag feststand, sackten die Spieler von Werder Bremen in sich zusammen. Torwart Jiri Pavlenka lehnte frustriert am Torpfosten, Josh Sargent saß auf der Tribüne und hatte den Kopf in die Hände gelegt und Routinier Theodor Gebre Selassie lief nach seinem letzten Spiel im grün-weißen Trikot völlig allein und konsterniert über den Rasen.

Nach 41 Jahren muss Werder Bremen wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten und steht auch wegen der dramatischen finanziellen Situation vor einer ungewissen Zukunft.

"Das haut uns die Beine weg"

Klub-Legende Thomas Schaaf konnte die Rettung nicht mehr schaffen. Der 60-Jährige, der am vergangenen Sonntag für den freigestellten Florian Kohfeldt eingesprungen war, rang nach der 2:4 (0:1)-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag um Fassung. "Im Moment ist es schwer, überhaupt etwas zu sagen", sagte Schaaf bei Sky. "Ich hätte gehofft, dass ich noch etwas mehr mitgeben kann, aber es sollte nicht sein." In die Zukunft blicken wollte der Meistertrainer von 2004 noch nicht. "Wir brauchen jetzt nicht über morgen und übermorgen zu reden, wir haben mit heute genug zu tun. Das haut uns genug die Beine weg."

Eine passende Beschreibung.

Denn wie die "Bild" berichtet, stehen nun 13 Werder-Profis vor dem Abschied. Darunter Größen wie Ludwig Augustinsson, Josh Sargent und Jiri Pavlenka. Hintergrund: Bremen braucht Geld, denn der Verein kämpft ums finanzielle Überleben. Dass Sport-Geschäftsführer Frank Baumann noch vor einer Woche in der TV-Sendung "Doppelpass" bei Sport1 eine Insolvenz selbst für den Fall des Klassenerhalts nicht "hundertprozentig ausschließen" konnte, spricht Bände.

Eine dramatische Situation

Wie dramatisch die Lage wirklich ist, musste Werder vor kurzem in einem Prospekt offenlegen, mit dem der Klub um Interessenten für eine Mittelstandsanleihe wirbt. Auf mehr als 200 Seiten wurde die Lage beim viermaligen deutschen Meister beschrieben. Sympathisanten des Vereins trieben die Zeilen den Angstschweiß auf die Stirn. Von einem wesentlichen Bestandsrisiko für den SV Werder Konzern ist in dem Prospekt die Rede. Geschäftsführer Klaus Filbry hatte zuletzt von geringeren Einnahmen durch Corona in Höhe von 35 Millionen Euro in den vergangenen beiden Spielzeiten gesprochen – Tendenz steigend.

Was nun hinzukommt: Durch den Abstieg in die 2. Liga fallen die TV-Geld-Einnahmen für Bremen um 30 Millionen Euro. Laut "Bild" rechnet der Klub insgesamt mit einem Einnahmeverlust von satten 40 Prozent.

Und: Die Bremer erhielten die Lizenz für die kommende Saison nur unter der Auflage, dass der Verein bis September eine Liquiditätslücke von mehreren Millionen Euro schließt. Sonst droht der Abzug von sechs Punkten in der neuen Saison.

Ziel: Insolvenz vermeiden

Das wichtigste Ziel für die nächsten Wochen und Monaten ist also nicht etwa ein sportliches, sondern man muss zunächst die Insolvenz vermeiden. Und zwar mit allen Mitteln.

Schwere Zeiten für alle Verantwortlichen bei Werder. Allen voran natürlich Baumann selbst. Der sagte am Samstag nach der Niederlage gegen Gladbach: "Ich trage die Gesamtverantwortung. Was in den letzten zehn Spieltagen passiert ist, war in dieser Dimension nicht zu erwarten."

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